Wülfrath Musikfreunde auch mit 60 voller Elan

Wülfrath · Beim Jubiläumskonzert bietet das Orchester einen Strauß von Melodien aus Film, Musical und unterhaltsamer Klassik

 Das Konzert anlässlich des 60-jährigen Bestehens der Musikfreunde war bestens besucht, das Kulturzentrum Schlupkothen war voll.

Das Konzert anlässlich des 60-jährigen Bestehens der Musikfreunde war bestens besucht, das Kulturzentrum Schlupkothen war voll.

Foto: Dietrich Janicki

60 Jahre und kein bisschen leise - so hätten sich die Musikfreunde Wülfrath bei ihrem Jubiläumskonzert vorstellen können, das am frühen Sonntagabend die Wülfrather in das Kulturzentrum Schlupkothen zog und dessen Kapazitäten förmlich sprengte. Ein buntes Kaleidoskop bekannter Melodien aus Film, Musical und unterhaltsamer Klassik bot das Orchester seinen Zuhörern in unterschiedlicher Besetzung an und vermochte, deren Begeisterung so quasi im Minutentakt zu steigern.

Musik macht Freu(n)de - dieses Motto ist kennzeichnend für das Ensemble, das sich seit 2009 unter der Leitung von Stephan Lux - einem ausgezeichneten Pianisten und Kirchenmusiker aus Mettmann - voller Schwung und Begeisterung in die Herzen seiner Anhänger spielt.

Mit feinem Einsatz und ausgewogener Dynamik gelang die Melodie aus dem "Phantom der Oper", bot überraschende Tonartwechsel und steigerte sich in ein tolles fortissimo, bei dem sich der Schlagzeuger so richtig austoben durfte. Durchweg gelungene Arrangements der so bekannten Melodien waren für das Orchester geschaffen worden, denn die Besetzung von vier Akkordeons, einem Bass-Saxophon, einer Trompete, Gitarren, Schlagzeug und einer Mandoline braucht einfach eine auf sie zugeschnittene Bearbeitung.

Herrlich weich erklangen die Walzermelodien von Franz Lehár, die offensichtlich bei manchen nicht mehr ganz so jungen Gästen wehmütige Erinnerungen weckten. Besonderen Applaus verdiente Gisela Bock, die mit einer Weise von Edith Piaf auf ihrem Akkordeon das Paris der 20er und 30er Jahre glanzvoll wieder auferstehen ließ. Ganz anders hingegen die nicht leichte Komposition "Fluch der Karibik". Das Chaos auf einem in Seenot geratenen Schiffes war förmlich spürbar. Und die gezeigte Konzentration der Musiker würde jeden Dirigenten jubeln lassen.

So zeigten sich auch Ingo Wünsch, Vorsitzender der Musikfreunde und seine Geschäftsführerin Gabriele Geist sehr zufrieden mit ihrer Truppe, mit der sie in zwei Wochen zum wiederholten Mal nach Hoek van Holland zu einem internationalen Akkordeon Festival unterwegs sein werden.

In diesem Jahr sogar mit der Nachwuchsgruppe "Back & Fill", (Anna Rau, Rebecca Wünsch und Sranya Gehrmann) die im Anschluss mit tollen Stimmen und bewundernswert souveräner Bühnenpräsenz beim Lied "Westerland" der Gruppe "Ärzte", und "I see fire" glänzte.

Dass auch die Klassik Raum im Repertoire der Musikfreund findet, stellte das Ensemble mit einer sehr ansprechenden Version des "Ungarischen Tanzes" Nr. 5 von J. Brahms unter Beweis. Hier konnte Stephan Lux nochmals seiner Freude Ausdruck geben, wie sehr ihm das Musizieren mit diesen äußerst ambitionierten Amateuren Spaß macht, bevor er mit "Yesterday" einen fulminanten Schluss setzte. Dieser wurde jedoch noch durch die Zugaben wie "Amazing Grace" mit dem überaus klangschönen Sopran von Anna Rau und "Time goes by" getoppt, - das Publikum war hingerissen.

(eise)
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