Wülfrath Nachtarbeit bei Rheinkalk endet morgen

Wülfrath · Die Anwohner können aufatmen: Die defekte Brecheranlage ist repariert, der nächtliche Lärm hört jetzt auf.

 Während in den Osterferien in den meisten Betrieben heruntergeschaltet wurde, rumorte es im Rohdenhausener Rheinkalk-Steinbruch mächtig. Schuld war eine defekte Anlage, deren Ausfall nachts kompensiert werden musste.

Während in den Osterferien in den meisten Betrieben heruntergeschaltet wurde, rumorte es im Rohdenhausener Rheinkalk-Steinbruch mächtig. Schuld war eine defekte Anlage, deren Ausfall nachts kompensiert werden musste.

Foto: achu

Während in den Osterferien in den meisten Betrieben einen Gang heruntergeschaltet wurde, rumorte es dafür im Rohdenhausener Rheinkalk-Steinbruch rund um die Uhr. Schuld an der Unruhe war eine Brecheranlage, die kurzfristig in den Streik getreten war. Um diesen Ausfall zu kompensieren, mussten die übriggebliebenen Anlagen auch nachts ihr Tagwerk erledigen. Morgen geht die Anlage repariert wieder in Betrieb, die Nachtarbeit für Mensch und Maschine ist vorerst vorüber.

Zu dritt kümmern sich die Brecheranlagen um die Verkleinerung der gewonnenen Steine im Bruch. So passt das Material, das am Vormittag durch Sprengung gewonnen wird, auf die Förderbänder, die es in das Werk transportieren. Gebrochen und gewaschen wird der Kalkstein dann verkauft oder in Öfen zu anderen Produkten veredelt.

Was für beeindruckende Mengen an Stein durch den Ausfall der defekten Maschine an einem Tag liegen geblieben sind, das zeigen die Zahlen deutlich: "Pro Stunde verarbeiten die sogenannten Vorbrecher bis zu 2000 Tonnen Material", berichtet Ingo Stolzheise als technischer Direktor von Rheinkalk. Pro Tag kommen die Maschinen jeweils auf 25 000 Tonnen. "Man sieht, wir konnten durch den Ausfall nur einen Bruchteil der üblichen Mengen am Tag bearbeiten", fügt der Experte an.

Die Aufgabe der ausgefallenen Brecheranlage, einem sogenannten Vorbrecher, ist es, den gewonnenen Stein von 1,5 Meter auf 30 Zentimeter zu zerkleinern. Ein Nachbrecher übernimmt anschließend noch die Kleinarbeit und reduziert mit Walzen von einem Meter Durchmesser die Stückgröße der Steine noch einmal auf winzige 1,5 Zentimeter. Auch hier werden täglich stolze 7000 Tonnen Stein bearbeitet. An den acht Meter hohen und rund 100 Tonnen schweren Maschinen arbeiteten rund sieben Rheinkalk-Mitarbeiter. "Für die galt dann auch in den letzten zwei Wochen die Nachtschicht", berichtet der Experte. "Aber das ist deutlich weniger als tagsüber. Da arbeiten dann insgesamt rund dreißig Mitarbeiter im 140 Hektar großen Bruch."

Ursache für den Ausfall der einen Maschine waren eine hydraulische Undichtigkeit und ein Lagerschaden an den Brechern, weiß Stolzheise. Externe Fachkräfte und Rheinkalk-Mitarbeiter betreuten die Reparaturarbeiten, die ebenfalls zwei Wochen dauerten und nun abgeschlossen sind.

Trotz der kleinen Anzahl der Mitarbeiter, die nachts tätig waren, sind es doch eher die Maschinen, die den Lärm aus dem Kalksteinbruch verursachen. "Wir haben uns aus Rücksicht gegenüber den Anwohnern bemüht, nachts nur Maschinen einzusetzen, die wirklich nötig sind", betont der technische Direktor. Ein vorsorglich eingerichtetes Bürgertelefon sollte die Wülfrather über die Gründe der Ruhestörung informieren. "Wir erhielten aber nur einen Anruf", sagt der Rheinkalk-Mitarbeiter. Denn an den Ostertagen, wo die Stille doch noch am meisten zählt, kam dann auch der Steinbruch einmal zur Ruhe. Ingo Stolzheise bilanziert: "Trotz der Feiertage haben wir es prima geschafft, den Ausfall durch die fehlende Maschine auszugleichen."

(nibo)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort