Wülfrath Nächtlicher Brand bei ASK Chemicals

Wülfrath · Um 22.50 Uhr knallte es, eine Sicherheitsscheibe war geplatzt. Kohlendioxid wurde nicht freigesetzt: keine Verletzten.

In der Nähe des ASK Chemikal-Werks war am späten Dienstagabend ein lauter Knall zu hören, einige Bewohner befürchteten schon eine Explosion in der Firma. Im Werk schrillten anschließend um 22.50 Uhr die Alarmglocken. Ein Feuer war ausgebrochen, die Feuerwehr brauchte gut zwei Stunden, um den Brand zu löschen. Wie das Werk gestern mitteilte, gab es keine Verletzten. Zudem seien keinerlei giftige Emissionen nach dem Unfall freigesetzt worden. Lebensgefahr für Anwohner bestand also nicht, teilte die Stadt gestern mit.

Der Brand entstand im Bereich zwischen der Produktionsanlage und den thermischen Verbrennungseinheiten für das entstandene Kohlendioxid, sagte Werksleiter Michael Mack der RP. Eine Sicherheitseinheit, eine Berstscheibe war gebrochen. Solche Berstscheiben sollen im Fall von Überdruck brechen, damit Gase kontrolliert, und nicht in die Produktionshalle entweichen können.

Das entstandene Feuer wurde von der Wülfrather Feuerwehr mit 50 Einsatzkräften, unterstützt von Erkrather und Velberter Kollegen in Schach gehalten werden. Um 1.38 Uhr war der Brand gelöscht.

Das Gewerbegebiet Kocherscheidt war für die gesamte Dauer der Löscharbeiten komplett gesperrt. Der Verkehr wurde weiträumig von der Polizei vor Ort umgeleitet. Alle Sperrungen wurden um drei Uhr aufgehoben.

Anwohner diskutierten bereits nachts, kurz nach dem Knall, in sozialen Medien die Ursache. Viele hatten nach den vermeintlichen Explosionen Vermutungen, ob möglicherweise giftige Substanzen ausgetreten sein könnten. Wohl auch wegen dieser offenen Fragen war Bürgermeisterin Claudia Panke nachts vor Ort, um sich über die Situation zu informieren. Das war aber nicht der Fall, versicherte Mack gestern noch einmal.

ASK Chemicals ist einer der weltweit größten Anbieter von Gießerei-Chemikalien und Hilfsmitteln. Das Unternehmen ist in 25 Ländern mit 30 Standorten präsent. Es beschäftigt etwa 1400 Mitarbeiter weltweit, davon 240 Mitarbeiter im Werk Wülfrath.

Im Wülfrather Werk hatte es neben kleineren Vorfällen vor gut drei Jahren einen schweren Unfall gegeben. Bei einem Störfall im Werk waren am 26. Januar 2012 20 Personen verletzt wurden. Nach einem Bedienfehler war die für den Produktionsprozess erforderliche Kühlung nicht rechtzeitig eingeschaltet worden. Gase stiegen aus dem Reaktor aus, die zu Atemwegsreizungen führten. Anschließend gab es Klagen von Geschädigten und Nachbarbetrieben, die Schadenseratz für erlittenen Produktionsausfall erhalten wollten. Etliche Kommunikations- und Verständigungsprobleme führten zu Ärger über das damalige Verhalten von ASK. Letztlich übernahm das Unternehmen aber alle Kosten für erlittene Schäden.

(RP)
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