Wülfrath Neue Lust auf alte Geschichten

Wülfrath · Am Samstag wurde das Mobile Kunst- und Geschichtenmuseum wiedereröffnet. Es knüpft an eine Aktion vor zwanzig Jahren an. Besucher können in den Bürger-Aufzeichnungen stöbern.

 Für jeden Stadtteil gibt es ein eigenes Geschichtsbuch, in dem sich die Bewohner mit ihren Erlebnissen verewigt haben.

Für jeden Stadtteil gibt es ein eigenes Geschichtsbuch, in dem sich die Bewohner mit ihren Erlebnissen verewigt haben.

Foto: d. janicki

Sich zurückerinnern an alte Geschichten und in Erinnerungen schwelgen - das kann man momentan im Niederbergischen Museum. Der Grund: Das "Mobile Kunst- und Geschichtenmuseum" wird wieder ins Leben gerufen. Damit wird erinnert an eine Aktion vor über zwanzig Jahren. Am vergangenen Samstag feierte die Ausstellung Eröffnung.

In den Jahren 1994 bis 1996 waren die Bürger in den Wülfrather Stadtteilen Ellenbeek, Rohdenhaus und Düssel eingeladen, ihre Erlebnisse und Geschichten zu erzählen. Auch Fotos konnten gezeigt und abgegeben werden. Wülfrather trafen sich und tauschten sich aus, erzählten aus ihrem Leben und zeigten alte Fotos. All diese Geschichten wurden in drei Büchern festgehalten, für jeden Stadtteil eines. Für kurze Zeit konnte man sich dieses Wülfrather Geschichtenbuch in der Kreissparkasse ansehen, danach verschwand es in den Räumen des Stadtarchivs und ward seitdem nicht mehr gesehen.

Der Trägerverein des Museums erinnerte sich an diese Aktion und beschloss nun, diese geschichtsträchtigen Werke wieder ans Licht zu holen und im Museum auszustellen.

Der Vorsitzende des Trägervereins, Eberhard Tiso, freut sich, dass mit dieser Aktion wieder an Geschichte erinnert wird. "Wenn man mal überlegt, ist das Jahr 1996 ja heute schon Geschichte. Wir wollen das den Leuten über diese tolle Aktion wieder zugänglich machen. Der Trägerverein ist immer dabei, zu überlegen, welche Projekte er veranstalten kann", so Tiso. Nicht nur die Beteiligten freuen sich, dass wieder an das Projekt erinnert wird - auch die Organisatoren blicken gerne zwanzig Jahre zurück. "Ich denke sehr gerne an die Aktion zurück. Das ist in Wülfrath so gut angekommen", erinnert sich Meike Utke, die das Mobile Kunst- und Geschichtenmuseum damals begleitet hat. Sie weiß noch, wie sie stundenlang in den Veranstaltungszelten saß und die Geschichten der Leute auf der Schreibmaschine abgetippt hat. Daraus ist dann für den Stadtteil Rohdenhaus auch ein Buch entstanden mit dem Titel "Bei uns in Rohdenhaus". Das Buch liegt im Museum aus und kann für wenig Geld gekauft werden.

Schon damals brachte das Geschichtenprojekt einen großen Ansturm mit sich - einen ähnlichen Andrang erhofft sich das Museum jetzt auch für die Ausstellung. Wie interessiert die Leute damals waren, weiß Utke noch genau: "Teils strömten die Leute mit Reisetaschen zu den Orten in ihrem Stadtteil, an denen sie ihre Erlebnisse erzählen konnten. Das war unglaublich." In Düssel sei damals am meisten los gewesen.

"Jeder schreibt ein Stück Geschichte, das zeigen diese Bücher", fasst Utke zusammen. Wer interessiert ist, Teil dieser Geschichte zu werden und in der Vergangenheit zu stöbern, der kann während der Besuchszeiten nach Herzenslust die alten Dokumente und Fotos durchsehen.

Geöffnet hat das Niederbergische Museum mittwochs, samstags und sonntags jeweils in der Zeit von 14.30 bis 17 Uhr.

(kial)
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