Wülfrath Neue Tonne: Stadt richtet Sonder-Büro ein

Wülfrath · Die beiden größten Tonnen - vierrädrige Container mit einem Fassungsvermögen von 770 oder gar 1100 Litern - passten gar nicht durch die Tür des zum Beratungsbüro umfunktionierten Sitzungssaals. "Die muss man sich eben vorstellen", sagt Abfallberaterin Ulrike Eberle und reicht eine Broschüre mit Fotos der sperrigen Behältnisse.

 Die Abfallberaterinnen Petra Hohnhorst (v.r.) und Ulrike Eberle stellten mit Dezernent Martin Barnat die neuen Restmülltonnen vor.

Die Abfallberaterinnen Petra Hohnhorst (v.r.) und Ulrike Eberle stellten mit Dezernent Martin Barnat die neuen Restmülltonnen vor.

Foto: dietrich janick

Alle übrigen Tonnen sind im Abfallberatungsbüro auf Zeit vorhanden; von der kleinen Klappe mit 40 Litern dahinter bis hin zum voluminösen Viereck mit 240 Litern Inhalt. Für die Großaktion "Ersetze Müllsack durch Mülltonne" sind die ordentlich aufgereihten Beispiel-Behältnisse wichtig. "Viele kommen zum Rathaus, um sich die neuen Tonnen anzusehen."

Wie die RP berichtete, stellt Wülfrath sein Müllsystem zum 1. April 2018 um. Dabei geht es um den Haushaltsmüll, nicht um den Gelben Sack. Das werfen manche Hausbesitzer durcheinander. In einem aber sind alle 5000 von der Stadt angeschriebenen Immobilien-Eigner gleich: Sie wollen für Zwischenlagerung und Abfuhr ihres Restmülls nicht mehr zahlen als unbedingt nötig.

Kurz nachdem der Plan von der großen Müll-Umstellung in der Zeitung stand, kamen die ersten Ratsuchenden zum Rathaus. Manche persönlich - die finden das besondere Müll-Büro im Erdgeschoss, hinter dem Bürgerbüro. Oder telefonisch. "Ich musste mir ein Headset zulegen und den Anrufbeantworter neu besprechen", erzählt Ulrike Eberle. Parallel arbeitet sie eine Kollegin ein. "Falls man uns telefonisch nicht erwischt, weil wir persönlich beraten, sollte man den Namen und die Telefonnummer nennen. Wir rufen so rasch zurück, wie es geht."

Das Ende des Müllsacks und die Umstellung auf eine 14-tägige Leerung der neuen Mülltonnen hat viele Hausbesitzer verunsichert. Wer bereits Mülltonnen nutzt, die alle 14 Tage geleert werden, wird im nächsten Jahr lediglich eine neue Tonne mit Identifizierungschip bekommen. Sonst ändert sich nichts. "Man muss noch nicht einmal den Fragebogen zurückschicken, falls sich an der Personenzahl nichts geändert hat", sagte Beraterin Eberle.

Pro gemeldetem Anwohner und Woche geht Wülfrath von 10 Litern Müll aus. Macht bei einem Drei-Personen-Haushalt 30 Liter pro Woche und 60 Liter in zwei Wochen. "Hier ist also eine 60-Liter-Tonne die richtige Mindestgröße", sagt die Beraterin.

Wer will, kann mit Nachbarn "Müllgemeinschaften" bilden, so dass gemeinsam eine größere Tonne an Stelle von mehreren Kleinen angeschafft wird. Alle Tonnen bekommen ein Chip, auf dem Hausnummer und Zuordnung gespeichert sind. Sollten Mülltonnen verloren gehen, kann die Stadt die Awista anweisen, diese Tonnen zu sperren. Nach 14 Tagen würden gestohlene Mülltonnen nicht mehr geleert. So will die Stadt den Tonnendieben den Garaus machen.

Im ersten Schritt ist es wichtig, dass sich bis zum 31. August all jene Hausbesitzer bei der Stadt melden, die bisher Säcke oder Tonnen mit wöchentlicher Leerung nutzen. Nach Auswertung ihrer Angaben wird Wülfrath dann neue Tonnen bestellen.

(RP)
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