Wülfrath Neuer DRK-Vorsitzender ist ein alter Hase

Wülfrath · Sebastian Dahms hat 18 Jahre den Bereitschaftsdienst geleitet. Seit diesem Monat ist er DRK-Vorstandsvorsitzender.

 Sebastian Dahms hat in den vergangenen 18 Jahren den Bereitschaftsdienst des DRK aufgebaut. Nun freut er sich auf die neue Aufgabe, zumal ihm auch noch Zeit für die Familie bleibt.

Sebastian Dahms hat in den vergangenen 18 Jahren den Bereitschaftsdienst des DRK aufgebaut. Nun freut er sich auf die neue Aufgabe, zumal ihm auch noch Zeit für die Familie bleibt.

Foto: D. Janicki

Das Profilbild von Sebastian Dahms bei einem Messagerdienst zeigt drei kleine Kinder: Lisa, Tobias und Florian. Und damit setzt der neue DRK-Vorstand bei allem Engagement für sein künftiges Amt vorweg ein klares Signal. "Meine Familie geht über alles, sie steht stets an erster Stelle. Wenn ich das nicht mehr gewährleisten könnte, würde ich mein Amt sofort wieder abgeben."

Seit zwanzig Jahren ist Dahms aktives DRK-Mitglied, hat in den vergangenen 18 Jahren den Bereitschaftsdienst aufgebaut und geleitet. "In dieser Funktion ist man Ansprechpartner für alles, unter anderem koordiniert man den gesamten Rettungsdienst und übernimmt selbst natürlich auch Bereitschaften. Ich habe das immer sehr gerne gemacht." Aber: Unvorhersehbare Einsätze lassen sich mit der Verantwortung für kleine Kinder schlecht vereinbaren, mit der Geburt von Florian vor sechs Monaten fiel die gemeinsame Entscheidung von Sebastian Dahms und seiner Frau.

"Ich kann nun mal abends nicht einfach weg, wenn meine Frau nicht da ist und der Piepser geht. Um allen Beteiligten gerecht zu werden, habe ich dem damaligen Vorstand Wolfgang Peetz mitgeteilt, dass ich das Amt schweren Herzens niederlegen werde." Womit der Wülfrather aber nicht gerechnet hatte: Auch Peetz liebäugelte längst mit der Idee, nach 16-jähriger Amtszeit Platz zu machen für einen Nachfolger, wenn sich denn ein "Passender" finden würde - welch Zufall. "Wolfgang und ich sind sehr freundschaftlich miteinander verbunden, haben gemeinsam vieles beim DRK erreicht und schwimmen auf einer Wellenlänge", erklärt Dahms, "und natürlich habe ich, als er mich fragte, ob ich den Vorsitz machen möchte, auch diese Entscheidung erst vorab im Familienkreis besprochen." Zwar ist die Verantwortung für das DRK durch die neue Position noch gestiegen, Termine und Zeiten, die der Dreifachvater investieren muss, sind aber - im Gegensatz zu früher- nun absehbar und kalkulierbar. "Eins ist klar, ich werde das, was gut läuft, nicht verändern. Vertrauen spielt eine große Rolle bei uns, was zum Beispiel bedeutet, dass die einzelnen Abteilungen im Rahmen der gesetzten Ziele eigenverantwortlich handeln können."

Dass es dem DRK Ortverein sehr gut geht, die Haushaltslage solide ist, die Mitgliederzahlen hoch und die einzelnen Bereiche - von Kita bis Flugrückholdienst - sich stets positiv weiterentwickeln, ist ganz sicher dem seit Jahren konstruktiv wirkenden Vorstand gebührt. "Ich möchte diese hohe Qualität noch weiter steigern, noch mehr Aus- und Fortbildungen anbieten, neuen Impulsen gegenüber offen sein", resümiert Dahms, der hauptberuflich in leitender Position bei einem Schweizer Chemiekonzern in Oberhausen tätig ist.

Wie er das alles stemmt? Dahms lacht. "Es geht alles. Und die DRK Tätigkeit sehe ich mehr als eine Art sinnvolles Hobby an, ich bringe Dinge gerne voran, ich verändere gerne Gegebenheiten zum Positiven, Stillstand schreckt mich ab." Ein aktiver Mann mit vielen außerfamiliären Aufgaben und Verpflichtungen und einer Ehefrau mit drei kleinen Kindern zuhause - das funktioniert nur, wenn alle an einem Strang ziehen.

"Ich habe Hochachtung vor dem, was meine Frau leistet", sagt Dahms mit ehrlichen Worten, "und es toll, dass wir das hinkriegen." Dann grinst der neue Vorstand und fügt augenzwinkernd hinzu. "Aber eigentlich ist sie es selbst Schuld, dass ich beim DRK bin, sie hat mich schließlich vor zwanzig Jahren hierher geschleppt."

(RP)
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