Wülfrath Rampenfieber bei Jung-Rockern

Wülfrath · Das neue Projekt "Gen WüRG" gibt jungen Musikern eine Bühne, damit sie ihr Können zeigen.

Eine wilde Dreizehn aus den Vereinsreihen der Rockmusiker Gemeinschaft (WüRG) traf sich seit Jahresbeginn im Wochenrhythmus. Im Schilde führten die jungen Leute, ein weiteres Förderprojekt für Nachwuchsbands, diesmal unter dem Namen "Gen WüRG", anzustoßen. Zum Zeichen ihrer Entschlossenheit entwarfen sie ein futuristisches Schallwellen-Logo in luzidem Lichtschwert-Grün und ein kühnes Konzept.

Mirco Hallberg ist singender Gitarrist bei den Power-Punkrockern von Silence is the Enemy: "Die regionale Szene hat Unmengen an Potential zu bieten. Genau da wollen wir ansetzen und das ausbauen." Hallbergs aus Velbert und Heiligenhaus stammende Band war eine der Gruppen, die an dem begeisternden Coaching des ersten Förderprojekts "Generation WüRG" vor zwei Jahren teilgenommen hat. Nun hilft er selbst mit Herzblut den zweiten Streich folgen zu lassen: "Wir möchten den Nachwuchsbands eine konstante Bühne bieten. Die Erfahrung hat gezeigt, dass sie ein riesiges Problem haben, eine feste Spielstätte zu finden."

An drei Samstagen - 21. Mai, 24. Juni und 29.Oktober - wird die bewährte WüRG-Jamsession "Jetzrocktashaus" zur offenen Bühne für alle, die am Projekt teilhaben möchten. Die WüRGer verfügen in ihrem Haus am Hammerstein 5 über Möglichkeiten, ohne allzu viel Aufhebens auf einer frischrenovierten Bühne, Konzerte zu veranstalten. Fünf Bands die sich dabei hervortun, können dann tiefergehend bei einem Workshop-Wochenende im Sommer von erfahrenden Musikmachern lernen. Am Jahresende spielen diese Gruppen ein gemeinsames Clubkonzert im WüRG-Haus. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird dort auch Alexa Kuhlen zu hören sein. Sie begleitet ihren Gesang derzeit noch selbst am Piano, möchte sich jedoch baldmöglichst einer Band anschließen: "Ich habe riesigen Spaß an der Sache." Bei Vorgängerprojekt "Generation WüRG" hat sie für die Verpflegung der Musiker gesorgt. Nun liegt ihre Konzentration auf dem Musizieren. Ihr nächster Auftritt wird beim Abschlussfest der Realschüler zu bewundern sein. Bruder Vincent Kuhlen, der aktuell ganz solo als Singer-Songwriter Vinni Ku umhertourt, baute gerade sein Abitur und möchte nun am liebsten Musik studieren, Zunächst aber wird er beim Abiball des hiesigen Gymnasiums noch mal ein musikalisches Heimspiel geben: "Bei Gen WüRG soll auch Einzelmusikern die Chance geboten werden, vielleicht erstmalig in einer Band zu spielen," Als gemeinsame Grundlage werden im Vorfeld der offenen Bühnen die "Songs des Abends" verkündet, die vorbereitend bewusst gelernt werden können.

Auf die Setlist des heutigen Samstags ab 19 Uhr bei 3 Euro Eintritt - setzte Hallberg dafür den Pogopeitscher "Self Esteem" von The Offspring und das stammestrommelnde "Holiday" von Green Day und das garagenfegende "Seven Nation Army" von The White Stripes. Zweifel, ob gerade letzteres, von den Fußballultras adoptierte Schlachtlied nicht bereits abgerockt sei, lässt Hallberg nicht gelten: "Erstens sind wir Rockmusiker und zweitens kann das Publikum dann mitgröhlen." Denn für echte Live-Stimmung sind Zuhörer selbstredend genauso gefragt wie Musiker, meint auch Hallberg: "Wir mussten Lieder finden, die für alle Instrumentierungen einfach zu spielen sind, die Bock machen und die man in irgendeiner Form kennt. Wenn wir Songs aussuchen, die Spaß zu spielen machen, dann sieht man richtig, was jeder Musiker drauf hat." Dank Internet ist es ein Kinderspiel, passenden Notentabulaturen zu finden. So heißt es: "Lied suchen, Lied finden, üben!"

(lard)
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