Kommentar Ritt auf der Rasierklinge

Die GWG Wülfrath hat schwierige Jahre hinter sich. Ihre finanziellen Möglichkeiten und ihre strategische Aufstellung hatten das einst gemeinnützige Unternehmen lange gelähmt.

Ex-Geschäftsführer Juan-Carlos Pulido stabilisierte das schwankende städtische Unternehmen und mahnte an, dass die Sanierung und Modernisierung der Wohnungen und Häuser in Zukunft im Vordergrund stehen müsse. Viel zu lange hatten seine Vorgänger das laufen gelassen.

André Clasen will das von Pulido Begonnende weiterführen. Sagt er. Kritiker fürchten jedoch, dass der Kombi-Chef mit der Wobau Velbert dazu gehörig Risiko geht. Er möchte, dass die GWG gleichzeitig auch im Baubereich mächtig aktiv ist. Das geht aber nur mit der nötigen finanziellen Ausstattung beziehungsweise Absicherung durch die städtische Mutter. Billiges Geld vom derzeit überschwemmten Kapitalmarkt allein wird da nicht reichen.

Es wäre eine gefährliche Strategie, neue Bauprojekte allein so zu bezahlen. Zumal die Politik darauf drängt, dass die GWG ihrer gesellschaftlichen Aufgabe nachkommt und auch sozialen Wohnungsbau anbietet.

Auch exklusive Häuser und Eigentumswohnungen müssen im kleinen Wülfrath erst einmal verkauft werden.

Und wenn nicht? Dann hat die GWG ein existentielles Problem. Zumal die Eigenkapitalquote des Unternehmens ohnehin sinken soll - in angeblich sehr niedrige Regionen.

uwe.reimann@rheinische-post

(RP)
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