Wülfrath Schafe mähen jetzt die Obstwiese Tulpenweg

Wülfrath · Die städtische Obstwiese am Rande des Hundertwasserviertels hat jetzt neue Hilfskräfte zur Grünpflege. Lernprojekte sollen starten.

 Schäferin Stefanie Lamberti kommt ab sofort mit ihren hungrigen Vierbeinern vorbei und pflegt so die Wiese.

Schäferin Stefanie Lamberti kommt ab sofort mit ihren hungrigen Vierbeinern vorbei und pflegt so die Wiese.

Foto: D. Janicki

Der Anfang ist ein ganz simpler gewesen und meist sind das ja die besten Anfänge. "Es war eigentlich ganz einfach und kam vor allem von Frau Lamberti aus. Sie kam ins Rathaus und hat erzählt, dass sie 30 Mutterschafe hat, die auf einer Wiese unterkommen müssten. Mit im Gepäck hatte sie auch schon einige Ideen, wie die Schafe ökologische Vorteile für die Stadt bringen könnten", erzählt der städtische Umweltreferent Andreas Bornemann. Schnell war die Idee geboren: Als als Pilotprojekt sind Schäferin Stefanie Lamberti und so genannte Rhön-Schafe am Rande der Siedlung Düsseler Tor unterhalb des Tulpenwegs unterwegs - zum grasen, fressen und mähen.

Vor allem für die Flächenpflege seien die zauseligen Tiere sehr nützlich, weiß Bornemann. Sie erledigen die Arbeit in kürzester Zeit, für die ein Mensch ansonsten vier Tage brauchen würde. "Sonst pflegt die Fläche ja keiner", weiß Bornemann. Die Qualität der Grünfläche soll sich also auf dem Areal dauerhaft durch die Schafe verbessern.

Nach einigen Gesprächen mit dem Umweltreferenten und dem Leiter des städtischen Baubetriebshofes, Daniel Hödtke, und angestrengter Suche fand man zwei Flächen, auf denen die Schafe optimal grasen können - eine davon ist die besagte Obstwiese an der Hundertwassersiedlung. Zusammen messen die beiden Grasflächen rund 7000 Quadratmeter.

Da die Obstwiese in der Nähe eines Wohngebiets liegt, bekommen die Schafe nebenbei noch oft Besuch von den Kindern, die sich über ihre tierischen Nachbarn freuen. Bornemann warnt jedoch davor, die Tiere zu füttern, da diese ansonsten Krankheiten davontragen können, da meistens nicht das richtige Futter gegeben wird. Das solle man lieber den Experten überlassen. Auch Bienenstöcke sollen auf der Rasenfläche aufgestellt werden.

Lamberti ist aber nicht nur als Schäferin tätig, sondern auch als Naturpädagogin. In dieser Funktion hat sie schon zahlreiche Projekte im Kopf, die sie unbedingt verwirklichen will und auf die sie sich besonders freut. In Zusammenarbeit mit Kindern hat sie einiges geplant: Projektgruppen rund um das Thema Wolle oder die Haltung von Schafen stehen dabei auf der Agenda. "Frau Lamberti ist mit Herzblut dabei, so viel Engagement ist natürlich toll und darüber können wir uns als Stadt sehr freuen", sagt Bornemann.

Bornemann kann sich auch vorstellen, dass in Zukunft Schnittkurse für die Bürger angeboten werden, in denen man lernen kann, seine eigenen Obstbäume optimal zu beschneiden. "Das wäre vielleicht eine Idee für den nächsten Winter. Ich habe schon in anderen Städten gesehen, wie das funktioniert." Im Herbst ist zudem ein großes Obstfest geplant, bei dem das frisch geerntete Obst genossen werden kann.

Dank dieser Aktion wird sich die Qualität der Obstwiese in Zukunft deutlich verbessern, und das Grünstück wird endlich gepflegt, ist sich Bornemann sicher.

(RP)
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