Wülfrath Schüler drehen Film über Klassenfahrt

Wülfrath · 28 Schüler der Sekundarschule knipsten beim Ausflug nach Trier nicht bloß Sehenswürdigkeiten. Sie nutzen die Zeit zum Teambuilding - und für ein eigenes Video. Möglich machte das Projekt Geld aus der Stiftung "KinderStärken".

Knapp 18 Minuten brauchten die Sekundarschüler, um auch den hartgesottensten Zuschauer einen Schauer der Marke "Ganzkörpergänsehaut" zu verpassen. Das von ihnen gedrehte Kurzwerk "Eine ungewöhnliche Klassenfahrt" ist nämlich ein waschechter Horrorstreifen. Gedreht wurde er bei der Klassenfahrt ende September nach Trier.

"Ich hätte ja gerne länger mitgespielt", erklärt Vincenzo. Aber in seiner Rolle wurde dem Zwölfjährigen ziemlich schnell der Garaus gemacht, so dass er mimisch nicht viel Gelegenheit hatte zu zeigen, dass Kevin James sein favorisierter Lieblingsschauspieler ist. Auch Jule (13), Ilayda und Leon (beide 12) erlebten ein ähnliches Filmschicksal, nämlich den blutrünstigen Tod.

"Aber wir haben ja nicht nur vor der Kamera gestanden", wie Leon erklärt. "Sondern auch alle anderen Aufgaben mitgemacht." Er beispielsweise war Produktionsassistent, in Kleingruppen aufgeteilt, werkelten alle 27 Schüler zusammen mit den beiden Klassenlehrerinnen Gundula Rohr und Ayse Hekim an den Szenen fürs Drehbuch, auch Maske und Garderobe haben die Siebtklässler selbst gestaltet. "Eigentlich hätte es ein Abenteuerfilm werden sollen", erinnert Ilayda an harmlose Anfänge. Dann entwickelte sich die Geschichte um eine Klasse, die in ein Schullandheim kommt und dort auf eine mysteriöse Putzfrau trifft, Eigendynamik. "Und am Ende sind alle tot", verkünden die Mitwirkenden. Angeleitet und professionell unterstützt von einem Mitarbeiter der Kölner Firma 360 Grad, machte Geld aus der von Klaus H. Jann initiierten und von Herbert Romund sowie Frank Homberg gegründeten Stiftung "KinderStärken" das Projekt möglich. Und auch, wenn das Ergebnis namens "Eine ungewöhnliche Klassenfahrt" ein strammer 17,5-Minüter geworden ist, ging es nur vordergründig darum, einen Film zu drehen. "Kompetenz erlangen und konzentriert bleiben, auch wenn es lange dauert", waren, wie Gundula Rohr sagt, neben der Fähigkeit, geduldig zu bleiben, wichtige Eigenschaften, die vermittelt werden sollten. Und bekanntermaßen kann es beim Dreh schon mal dauern, bis eine Szene zur Zufriedenheit des Regisseurs im Kasten ist.

"Alle wollten die Hauptrollen spielen", sagt die Englisch- und Politiklehrerin. "Das ging natürlich nicht", deshalb gab es aber kein Jammern, "alle waren von dem, was sie zum Projekt beisteuerten konnten begeistert und mit Spaß bei der Sache". Außer, dass "viel Ausdauer" bei kniffligen Kellerszenen bewiesen werden musste, ist der Klassenverband "näher zusammen gerückt, das war sehr gruppendynamisch". Zweieinhalb Drehtage lang wurde intensiv gearbeitet, Pausen wurden zum gemeinsamen Kicken oder Chillen genutzt, und zum Abschluss der Tour wurde der fertige Film im Klassenverbund gezeigt.

Eine gelungene Sache, "es war toll", sagen die Schüler. Die Lehrer waren vom pädagogischen Mehrwert angetan. Gibt es die Chance, ein solches Projekt zu wiederholen, wären alle Beteiligten "Feuer und Flamme wieder mitzumachen".

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