Wülfrath Stadtkulturbund sucht dringend Geldgeber

Wülfrath · Der Vorstand will potenzielle Geldgeber anschreiben, um zum Beispiel im teuren Paul-Ludowigs-Haus Konzerte auszurichten.

Eine wirkliche Alternative zur abgerissenen Stadthalle hat der Stadtkulturbund für die Auftritte der Wülfrather Musikvereine noch nicht gefunden. Ein Umbau der Sporthalle an der Goethestraße wäre mit geschätzten 1,3 Millionen Euro einfach zu teuer. Im Augenblick werden Konzerte in Nachbarstädten oder im Paul-Ludowigs-Haus (PLH) veranstaltet.

Auf Dauer sei das aber keine Lösung - gleich in zweierlei Hinsicht. Der Saal Am Sportplatz fasse bis zu 700 Besucher. "Ist er nur halb voll, wirkt er furchtbar trostlos", sagt Wolfgang Köster, Vorsitzender des Stadtkulturbundes. Das zweite Problem: Das PLH ist ebenfalls zu teuer.

Jetzt versucht Köster über Sponsoren, die sehr hohen Kosten zu decken, damit am 25. Oktober das Jahreskonzert im Paul-Ludowigs-Haus stattfinden kann. Ein bisschen Glück hatte er bereits. "Die Miete wird immerhin schon mal finanziert." Das sind etwa 1700 Euro. Zusätzlich fallen dann noch mal rund 600 Euro für Gema und Feuerwehr an, und auch die Tontechniker wollen bezahlt werden. "Wir stehen gerade mit einer Firma in Verhandlung", sagt Köster. Er hofft, dass die Kosten unter den bisher erwarteten 2000 Euro bleiben.

Weil das Paul-Ludowigs-Haus der Unternehmensgruppe Rheinkalk gehört, sei es für die Stadt so schwierig, dort zu investieren, sagt der Stadtkulturbund-Vorsitzende. Dafür habe Bürgermeisterin Claudia Panke persönlich einen Shuttle-Service in Aussicht gestellt, heißt es. Zwei bis drei Busse sollen von der Stadt finanziert werden, um nicht mobile Konzert-Besucher bei auswärtigen Auftritten zum Veranstaltungsort zu befördern. Trotzdem hat Köster noch immer die Hoffnung, dass sich in Sachen Paul-Ludowigs-Haus etwas tut. "Der Saal müsste zu einem Mehrzweckraum umfunktioniert werden, damit auch kleine Konzerte dort gespielt werden können und die Akustik nicht gleich verloren geht."

Weniger optimistisch ist Köster bei der Umgestaltung der Sporthalle an der Goethestraße. Ganz aufgeben kann und will er die Idee aber noch nicht. Vielleicht sei es möglich, im Rahmen von Renovierungsarbeiten die Halle nach und nach so zu verbessern, dass sie sich irgendwann auch für kleine Gruppen eigne, sagt Köster.

Im Augenblick bleibt eigentlich nur noch die Freiluft-Bühne, die aber ebenfalls nicht ganz ohne Hürden ist. "Viele klassische Stücke kommen im Freien gar nicht zur Geltung", sagt Köster. Außerdem ist Open Air nur eine wetterabhängige Lösung.

"Am 1. Mai veranstalten wir zum Beispiel unser traditionelles Maikonzert ab 11 Uhr im Innenhof unseres Vereinsheims", sagt Köster. Und eine andere Stadt komme gar nicht in Frage für die Kulturschaffenden. "Natürlich haben wir gerne Gastauftritte, aber unser Ziel ist es, hier in Wülfrath spielen zu können", sagt Wolfgang Köster.

(RP)
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