Wülfrath Stadtspatzen sind nun Verkehrsexperten

Wülfrath · Kita-Kinder entdeckten einige gefährliche Stellen.

 Polizist Guido Müller übergab die Mobilitätspässe an die Stadtspatzen.

Polizist Guido Müller übergab die Mobilitätspässe an die Stadtspatzen.

Foto: D. Janicki

Mika und Mina hatten es oft nicht leicht. Immer wieder mussten die beiden Sechsjährigen erleben, dass Autofahrer einfach nicht anhielten, während sie die Straße überquerten. Und das, obwohl sie ganz nach Vorschrift an einer Ampel oder an einem Zebrastreifen über die Straße gingen. "Die Autofahrer fahren manchmal einfach weiter, obwohl sie eigentlich halten müssten", erklärt Mina.

Sie weiß inzwischen ganz genau, wie man sich an Ampeln, Querungshilfen und auch sonst als Fußgänger verhalten muss - und dafür bekam sie jetzt den Mobilitätspass. In der Kita "Stadtspatzen" an der Wilhelmstraße nahm sie am Verkehrserziehungsprojekt teil, das jedes Jahr für die Kinder durchgeführt wird, die nach den Sommerferien eingeschult werden. 21 Vorschulkinder waren es in diesem Jahr.

Die wissen inzwischen nicht nur, dass es Autofahrer gibt, die sich nicht an Verkehrsvorschriften halten. Sie haben auch einige Ecken in Wülfrath entdeckt, an denen es besonders gefährlich werden kann. Die große Kreuzung an der Wilhelm-Straße etwa oder der Zebrastreifen an der Straße Am Diek. "Da ist sogar die Farbe auf dem Zebrastreifen abgeplatzt", erklärt Sina Terlau, deren Sohn Mika an der Verkehrserziehung teilgenommen hat.

Überhaupt sei der Bereich Goethestraße/Am Diek rund um den Angermarkt sehr unübersichtlich, bestätigt Kita-Leiterin Jessica Jäger. "Eine schlechte Beleuchtung abends und Autofahrer, die beim Verlassen der Parkplätze nicht aufpassen, machen es den Kindern sehr schwer, den Verkehr einzuschätzen."

Deshalb sollen die Kinder sich immer überzeugen, ob die Autos auch wirklich stehen bleiben, bevor sie über die Straße gehen. "Denn selbst wenn sie im Recht sind, sind sie es auch, die im Ernstfall den Schaden haben", so Jäger.

Für das Gelernte erhielten die Kinder jetzt ihre Mobilitätspässe. Bei der feierlichen Übergabe waren nicht nur die Eltern anwesend, überreicht wurden sie von Polizist Guido Müller, der mit den Kindern in den vergangenen Wochen geübt hatte. Zu Beginn gab es eine Einführung, bei der sie allgemeine Dinge über die Teilnahme am Straßenverkehr lernten. Zum Beispiel, wie wichtig es ist, im Auto angeschnallt zu sein oder wie wichtig Kindersitze sind.

Anschließend ging es hinaus auf die Straßen Wülfraths. Da erlebten die Kinder Schönes, aber auch weniger Schönes. Denn obwohl neben Erziehern und einigen Eltern auch Guido Müller in Uniform bei ihnen war, passierte es häufig, dass Autofahrer die Verkehrsregeln nicht beachteten und die Kinder so in Gefahr brachten. "Herr Müller hat sich die Autofahrer dann zur Brust genommen und geschimpft, in einigen Fällen gab es auch richtig Ärger", erklärt Jäger.

(cebu)
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