Wülfrath Trauercafé der Hospizgruppe lädt Angehörige ein

Wülfrath · Die Hospizgruppe Wülfrath bietet seit mehreren Jahren neben der Begleitung schwerstkranker Menschen ein Trauercafé an. Auch über die Stadtgrenze hinaus hat sich das Trauercafé als Ort einer gemeinsamen Trauerarbeit einen Namen gemacht.

 Beate Krüger leitet die Wülfrather Hospizgruppe.

Beate Krüger leitet die Wülfrather Hospizgruppe.

Foto: DJ

Nach dem Verlust eines geliebten Menschen ist es für Trauernde nicht einfach, wieder in so etwas wie "den Alltag" zurückzufinden. Hinzu kommt: Die Menschen aus der persönlichen Umgebung erwarten recht bald, dass die trauernde Person möglichst schnell wieder "funktioniert". Doch so einfach ist das absolut nicht. Trauernde fühlen sich häufig mit ihren Gefühlen isoliert. Trauer kann Angst machen, Trauer kann Vereinsamung auslösen, unverarbeitete Trauer kann Krankheiten verursachen. Trauer selbst ist keine Krankheit. Sie ist ein ganz normaler Prozess mit Verlusten, nicht nur mit Todesfällen, umzugehen.

Es gibt keine unangemessene Trauer. Es ist ganz normal und notwendig, auf Verlust und Krisen in außerordentlicher Weise zu reagieren. Angst, Wut, Zorn und Schuldgefühle sind nur einige Symptome, die mehr oder weniger stark auftreten können. Dennoch, jeder Mensch trauert anders. Der Weg aus der Trauer führt zurück in ein "normales" Leben. Oft ist vieles nicht mehr wie vorher. Trauernde dürfen sich die Zeit nehmen, ihre Trauer zu leben. Dabei hilft der Austausch mit anderen betroffenen Menschen.

Die Hospizgruppe möchte Betroffene ein Stück in dieser schweren Zeit der Trauer begleiten, möchte ihnen Gelegenheit geben, sich anzulehnen, auszutauschen, mitzuteilen. Vielleicht gelingt es, im Gespräch mit Gleichbetroffenen Kraft und Orientierung zu finden. Das Trauercafé findet an jedem vierten Sonntag im Monat statt. Von 15 bis 17 Uhr stehen geschulte Trauerbegleiter im Corneliushaus, Kirschbaumstraße 26 in Wülfrath, bereit. Dort bieten sie Interessierten die Möglichkeit, ihrer Trauer Raum und Zeit zu geben, zu reden oder zu schweigen, zu erzählen oder zuzuhören oder einfach nur beisammen zu sein. Der nächste Termin ist am Sonntag, 27. August.

Ausgebildete Trauerbegleiter betreuen die Trauernden in der Gemeinschaft, aber auch in der Einzelbegleitung. Seit Oktober 2010 ist das Trauercafé der Wülfrather Hospizgruppe zu einer festen Einrichtung geworden. Die Resonanz und die Besucherzahlen zeigen, dass eine nachhaltige Einrichtung geschaffen wurde, die auf einen großen emotionalen Bedarf stößt.

(RP)
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