Wülfrath Vorm Konzert bestellt - er spielt es

Wülfrath · Der Remscheider Klaus Stachuletz gastierte im Komm-Center in Schlupkothen.

 Klaus Stachuletz mit seiner Gitarre in Schlupkothen.

Klaus Stachuletz mit seiner Gitarre in Schlupkothen.

Foto: DJ

"Es ist immer sehr familiär hier", zeigte sich Klaus Stachuletz berührt über seine "treue Fangemeinde". Unter die eingesessenen Fans, die jetzt zu seinem Konzert in die Kathedrale kamen, hatten sich aber auch Neulinge gemischt. "Und für euch verspreche ich neue Geschichten."

Denn Termine mit ihm sind handwerklich perfekt dargebrachte Musikstücke, die durch Gedanken, Plauderein und Anekdoten des Künstlers ergänzt werden. Letztere bevorzugt im Gespräch mit seinem Publikum. Ohne Schnörkel setzte der Gitarrist zum ersten Lied an und begann ohne Umschweife mit "So kiss me and smile for me / Tell me that you'll wait for me", also John Denvers "Leaving on a jet plane".

So wie alle weiteren Lieder, die im laufe des Abends gespielt wurden, erntete er dafür satten Applaus. Dass er mit keinem Song in der Gunst seines Publikums falsch lag, liegt an einem einfachen Trick. "Ich spiele Lieder auf Bestellung", erklärte der Remscheider Musiker. Vorm Konzertbeginn können seine Zuhöreer auf Playlists, auf denen etwa 130 Melodien verzeichnet sind, ankreuzen, was sie hören müssen. "So ist jedes Konzert anders und es wird nie langweilig", lobt der Musiker das Konzept. Auf die Idee zu diesen "Musik a la carte" kam er "zufällig. Aber so komme ich immer mit meinen Zuhören ins Gespräch, die können mitbestimmen - und so haben alle etwas davon."

Die Stimmung war vor dem eigentlichen Konzertbeginn heiter-gelassen. "Für einen Mittwochabend ist das ein volles Haus", freute sich Kathedralen-Chef Bernd Kicinski über die Fülle im "überdimensionierten Wohnzimmer", wie Klaus Stachuletz ergänzte. Mit "I met my love by the gas works wall" besang er eine imaginäre "Dirty old town" und schloss - auch das war ein Publikumswunsch - seine Version von "Hotel California" an. "Wer hätte bisher gerne mitgesungen?", kam die nächste Frage Richtung Zuhörer. "Soll ich mal einen Mitsingabend machen?" Die Idee wurde mit "Super Sache" und "Das würden wir machen" quittiert. Und weil Mitbestimmung für Stachuletz nicht nur Theorie ist, bat er um einen Moment, holte eine Riesentasche und verteilte Fotokopien. "Die Lieder sind von A bis Z sortiert", gab er eine Betriebsanleitung. "ausreden zählen jetzt nicht mehr. Hier hast Du Deine Brille", reichte eine besorgte Gattin Ehemann Horst die Lesehilfe. "Jetzt kann ich textsicher mitsingen", freute er sich.

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