Interview mit Christian Schölzel Wir stehen nicht nur vor Wahlen in der Stadt

Wülfrath · Er ist erst zwei Jahre Mitglied in der CDU, nun ist er bereits Parteivorsitzender der Christdemokarten in Wülfrath.

 Christian Schölzel ist mit 36 Jahren die nächste Generation bei den Wülfrather Christdemokarten, die in die Verantwortung geht.

Christian Schölzel ist mit 36 Jahren die nächste Generation bei den Wülfrather Christdemokarten, die in die Verantwortung geht.

Foto: DJ

Ihre Wahl zum CDU-Chef wirkt wie ein Start von 0 auf 100.

Schölzel Ja, ich bin mit der Wahl sehr schnell auf diese wichtige Position gerückt. Aber ich habe natürlich nicht an dem Wahlabend begonnen, politisch zu arbeiten. Ich habe mich ehrenamtlich bereits vorher engagiert.

Wie sind Sie denn zur Politik gekommen?

Schölzel Ich arbeite in der Kreisverwaltung als Abteilungsleiter in der Kämmerei. Auch in meiner Zeit als Controller im Büro des Landrats gab es schon viele politische Bezüge und so lag es nahe, mich auch selber politisch zu engagieren.

Sie sind sehr zielstrebig.

Schölzel Ich habe fünf Jahre lang nebenberuflich an der Fern-Uni Hagen studiert und während er Zeit voll gearbeitet. Das prägt einen auch in der politischen Arbeit. Zuerst bin ich als sachkundiger Bürger in den Jugendhilfeausschuss gegangen und dann als Beisitzer in den Vorstand gewählt worden. Vor ein paar Wochen dann gab es Gespräche mit Andreas Seidler, ob ich sein Nachfolger werden sollte.

Was möchten Sie als neuer Parteichef denn anders machen?

Schölzel Ich stelle mich jetzt nicht hin, und sage: Das will ich besser oder anders machen. Dazu gibt es keinen Anlass. Die Partei ist gut aufgestellt. Aber wir können noch wachsen und uns dabei noch breiter aufstellen.

Was heißt das konkret?

Schölzel Keiner kümmert sich nach meiner Wahrnehmung in dieser Breite um die Themen in der Stadt so wie die CDU. Es soll nie der Eindruck entstehen, wir stehen nur vor Wahlen in der Stadt und sprechen mit den Bürgern. Deshalb wollen wir versuchen, künftig noch zielgenauer zu überlegen, wann wir mit wem zu welchen Thema die Bürger befragen und diskutieren.

Oft interessiert Bürger ein Thema erst, wenn sie direkt betroffen sind. Dabei haben sie die Entstehung einer Entscheidung gar nicht verfolgt.

Schölzel Ja, aber das müssen wir als CDU ihnen frühzeitig näherbringen. Es ist heute einfach schwieriger, Menschen anzusprechen. Sie engagieren sich sehr oft und tatkräftig. Aber das tun sie seltener dauerhaft in Vereinen oder Parteien. Sie engagieren sich mehr punktuell.

In der Politik brauchen sie aber dauerhafte Mitstreiter.

Schölzel Nirgendwo kann man so direkt und auch zeitig Einfluss nehmen wie in der Kommunalpolitik. Das ist doch ein starkes Argument.

Andreas Seidler ist an einer Sache "gescheitert", wie er im Spaß anmerkte: Die CDU hat keine Geschäftsstelle in Wülfrath. Die hohen Mietkosten hätten das verhindert.

Schölzel Das ist richtig. Doch das ist schwer zu bekommen.

Was für ein Typ sind Sie?

Schölzel Ich denke, dass ich zielstrebig arbeiten kann. Ich scheue keine Diskussionen um strittige Themen. Aber ich bin nicht derjenige, der aggressiv Themen aufmacht.

Was sagen Ihre Frau Daniela und ihre sechsjährige Tochter Amelie zu ihrem Engagement?

Schölzel Ich habe im Studium lernen und arbeiten unter einen Hut bringen müssen. Das mache ich heute auch. Die Familie soll unter meiner Parteiarbeit nicht leiden.

(RP)
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