Wülfrath Wo das Internet noch Löcher hat

Wülfrath · Nicht alle Bürger im Stadtgebiet haben von den schnellen Glasfaserleitungen profitiert.

 Wie hier auf dem Archivbild in Heiligenhaus hat NetCologne in Wülfrath mehr als 20 Kilometer neue Glasfaserkabel für schnelles Internet verlegt.

Wie hier auf dem Archivbild in Heiligenhaus hat NetCologne in Wülfrath mehr als 20 Kilometer neue Glasfaserkabel für schnelles Internet verlegt.

Foto: Net Cologne

Der Glasfaserausbau des regionalen Telekommunikationsanbieters NetCologne ist in Wülfrath beendet worden. Damit können seit dem Sommer mehr als 7000 Privathaushalte und 250 Firmen von Surfgeschwindigkeiten mit bis zu 100 Mbit/s profitieren. Doch ein paar weiße Flecken mit deutlich langsameren Übertragungsgeschwindigkeiten werden im Stadtgebiet übrig bleiben. "Nicht alle Bürger können von den neuen schnellen Leitungen profitieren", sagte Wirtschaftsförderer Karsten Niemann vor kurzem im Ausschuss.

Filme herunter laden oder große Mengen an Daten hochladen - das dürfte auch in Zukunft in Nord-Erbach (Adelscheider Weg), rund um Klinik Aprath, Bergische Diakonie (Erfurthweg) und im Bereich Schlupkothen/Koxhof schwierig werden. Vor allem wirtschaftliche Gründe - sprich zu wenig Kunden, die den Bau der Leitung für das Unternehmen refinanzieren - sind ein Grund für das nach wie vor langsame Internet in diesen Bereichen.

Dazu kommt: Der Ausbau des Netzes in Wülfrath wurde möglich, weil NetCologne in einem Bieterverfahren von der Bundesnetzagentur den Zuschlag für die Anbindung von 54 so genannten "Kabelverzweigern" im Stadtgebiet Wülfrath erhalten hat. Damit wurde es erstmals möglich, dass große Teile der Innenstadt, Flandersbach und Rohdenhaus sowie das Industrie- und Gewerbegebiet Kocherscheidt an das schnelle Internet angebunden wurden. Auch die Betriebe in Nord-Erbach und rund um die Fliethe profitieren vom Breitbandausbau. Schnelles Internet ist heute ein wichtiger Standortfaktor. In Erkrath haben schon Unternehmen die Stadt verlassen, weil die Leitungen zu langsam waren. Dort haben nun die Stadtwerke begonnen, auf eigene Faust Glasfaserkabel zu legen und für Gewerbe-, aber auch Privatkunden anzubieten. Doch in Wülfrath gibt es ein Problem bei der Sache. Es gibt im Stadtgebiet noch einige Kabelverzweiger, die NetCologne nicht ausbauen darf, weil sie den Zuschlag dafür nicht erhalten haben. Die Telekom, so berichtete Karsten Niemann, habe sich aber verpflichtet, diese Kabelverzweiger bis in das Jahr 2020 auszubauen.

Der Startschuss für den Glasfaserausbau in Wülfrath fiel im Juni 2016. Innerhalb von neun Monaten hat der Betreiber auf eigene Kosten das Netz errichtet und rund 3,4 Millionen Euro investiert. Die Stadt Wülfrath hat nichts dazu gegeben. Das Unternehmen verlegte dabei 20 Kilometer Glasfaserleitungen, an die 48 neue Technikgehäuse angebunden wurden. Wülfrath gehörte bislang nicht zum Versorgungsgebiet der NetCologne. Privathaushalte können jetzt mit Surfgeschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit/s surfen. Für Firmen sind bis zu 400 Mbit/s möglich.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort