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Wülfrath Wülfrather wollen mehr armen Kindern helfen

Wülfrath · 15 Prozent aller Wülfrather Kinder leben unter der Armutsgrenze. Erschreckende Zahlen, die die Gäste der Auftaktveranstaltung "Kinderarmut in Wülfrath - das geht uns alle an" beschäftigen. Verschiedene Studien haben nachgewiesen, dass sich ein Aufwachsen in Armut negativ auf die gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen auswirkt - dem gilt es entgegen zu wirken.

 In der Schule am Berg wurde über das Thema "Kinderarmut geht uns alle an" diskutiert.

In der Schule am Berg wurde über das Thema "Kinderarmut geht uns alle an" diskutiert.

Foto: D. Janicki

Der erste Projekttag in der Schule am Berg bot die Möglichkeit, Informationen zum Thema zu erhalten und langfristige Strategien zur Verbesserung der Situation zu entwickeln. Dabei war es durchaus erwünscht, dass sich die Teilnehmer untereinander austauschen und diskutieren.

Kinderarmut spiegelt sich im Alltag der Kinder, zum Beispiel in der Kindertagesstätte wider: In Armut lebende Kinder kennen oftmals die einfachsten Obstsorten nicht, weil sie von Zuhause nur ungesunde Ernährung in Form von Pizza, Pommes und Fischstäbchen kennen, hieß es in einer Gesprächsrunde. Außerdem besäßen sie keine wetterfeste Kleidung und sie könnten sich an vielen Aktivitäten deshalb nicht richtig beteiligen. Die Auswirkungen zeigten sich also in den Bereichen Bildung, Ernährung, Gesundheit sowie in Bezug auf die soziale und kulturelle Teilhabe, waren sich die teilnehmer sicher.

Jugendhilfeplaner Udo Neumann von der Stadt sieht vor allem ein Problem in der Chancenungleichheit der Kinder: "Es geht darum, diesen Kindern die Teilhabe zu ermöglichen. Wir brauchen Mut, um Ungleichheit entgegen zu wirken", sagte Neumann bei seinem Vortrag.

Zum Glück gebe es seit einigen Jahren Initiativen, die versuchen, diese Probleme in der Kalkstadt zu lösen und die Situation der Kindern zu verbessern. Eine dieser Organisationen ist die Initiative "Wülfrather Kinder in Not". Seit 2005 unterstützt sie unter dem Dach des Deutschen Roten Kreuzes in Armut lebende Kinder mit Spenden. Dabei gibt es einen Finanzbedarf von rund 30.000 Euro pro Jahr. Die Hilfsbereitschaft ist groß, es kann vielen Kindern mit Mittagessen in der Kindertagesstätte oder in der Schule geholfen werden.

Mit einer solchen Auftaktveranstaltung sei das Problem natürlich nicht gelöst, waren sich die Organisatoren sicher. Aber sie helfe zumindest dabei, die Leute besser aufzuklären. Es läge in der Verantwortung der Bürger, Kinderarmut in Wülfrath entgegen zu wirken und zu überlegen, wie die Lage von Kindern verbessert werden kann.

(kial)
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