Wülfrath Zeittunnel: Das Geld ist endlich da

Wülfrath · Der Zuwendungsbescheid des Landschaftsverbands ist endlich im Wülfrather Rathaus eingetroffen. Die 70.000 Euro sollen in die neue Ausstellung gesteckt werden. Mit dem Geld vom Kreis und Lhoist sind es fast 300.000 Euro.

 Der Eingang in die rund 160 Meter lange Röhre ist mit Folie abgeklebt. Drin gibt es aber auch nichts zu sehen, die alte Ausstellung ist längst abgebaut und entsorgt. Im nächsten Jahr soll der Zeittunnel neu eröffnet werden.

Der Eingang in die rund 160 Meter lange Röhre ist mit Folie abgeklebt. Drin gibt es aber auch nichts zu sehen, die alte Ausstellung ist längst abgebaut und entsorgt. Im nächsten Jahr soll der Zeittunnel neu eröffnet werden.

Foto: Dietrich Janicki

Anfang des Jahres war man in Wülfrath noch sehr optimistisch. Am Sonntag, 9. April, sollte der Zeittunnel wieder eröffnet werden. Doch von einer Wiedereröffnung in diesem Jahr - von diesen Plänen musste man sich schnell wieder verabschieden. Seit Monaten ist der Zeittunnel leer geräumt, der Eingang zu.

Die alten Zementfaser-Platten, auf denen die Besucher anhand von Texten etwas über die Geschichte der Erde erfahren konnten, sind entsorgt - die Röhre ist leer. Doch nun gibt es endlich einen Hoffnungsschimmer. Der Landschaftsverband Rheinland hat wie von der Stadt und der Politik erhofft, eine Förderzusage über 70.000 Euro an die Stadt Wülfrath gemacht. "Damit wissen wir endlich, dass wir das Geld auch sicher bekommen", sagt Silke Volz-Schwach, Sprecherin der Stadt Wülfrath. Denn bis der Bescheid im Rathaus angekommen ist, wusste die Stadt nicht, ob der Betrag nicht eventuell noch gekürzt wird. Denn die Firma Lhoist hatte angekündigt, die Wiedereröffnung des Zeittunnels mit einer großen Spende ebenfalls zu unterstützen. Die Spende wird aber nun nicht auf den Förderbetrag des Landes angerechnet, so dass nun insgesamt fast 290.000 Euro für die Neugestaltung der Röhre zur Verfügung stehen. Doch die Stadt Wülfrath wird den Zeittunnel auch mit einer modernisierten Ausstellung in den kommenden Jahren weiter bezuschussen müssen. Ein sechsstelliger Betrag ist dafür jährlich in den Haushalt eingeplant.

Mehr als 18.000 Besucher kamen im vergangenen Jahr. Bei der Stadt Wülfrath steht nun alles in den Startlöchern. Für die neue Ausstellung, die im kommenden Jahr eröffnet werden soll, gibt es große Pläne.

Besucher können sich in der neuen Ausstellung auf viele interaktive Momente freuen. Monitore, auf denen Filme laufen oder auf denen man etwa anklicken kann, sind für Kinder attraktiv. Geplant sind auch Stationen, bei denen man das Summen einer Libelle hören kann. Selbstverständlich kann man auch sein Smartphone in der Ausstellung nutzen und über eingescannte QR-Codes neues erfahren. Nach wie vor sehr beliebt, ist das neue Tunnelcafé, weil es ein beliebter Anziehungspunkt für Wanderer und Radfahrer auf dem Panoramaradweg ist. Bettina und Markus Wagner betreiben das Tunnelcafé nebenberuflich und haben sich auf Kuchen und Torten spezialisiert.

Der gelernte Restaurantfachmann Markus Wagner ist von Haus aus gar kein Bäcker oder Kuchenesser. Aber er und seine Frau haben sich das Backen selbst beigebracht und sind nun für ihre Kreationen berühmt. Die Wülfrather Gruppe hatte sich in Ausschüssen und Ratssitzungen immer wieder dafür ausgesprochen, den Zeittunnel zu schließen, weil der Betrieb auf Dauer zu teuer sei.

Die SPD wollte das erdgeschichtliche Museum erhalten, Auch die CDU hat die finanzielle Sicherung bis 2022 in einer großen Koalition mit den Sozialdemokraten festgezurrt. Grüne und Linke trugen den Beschluss mit. Was jetzt noch fehlt, ist ein Plan, wie das Außengelände neu und für Besucher attraktiv gestaltet werden könnte.

(RP)
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