Wülfrath Zwei Gewerkschafter unter sich

Wülfrath · Die Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese spricht mit Ex-Minister Schneider.

 Um Arbeit und soziale Gerechtigkeit ging im Gespräch zwischen Griese und Schneider.

Um Arbeit und soziale Gerechtigkeit ging im Gespräch zwischen Griese und Schneider.

Foto: D. Janicki

Bundespolitik trifft Landespolitik, im kleinen Wülfrath. Im Rahmen ihrer Reihe "Kerstin Griese trifft..." hatte die Bundestagsabgeordnete für den Mettmanner Nordkreis am Mittwoch den ehemaligen NRW-Arbeitsminister und Gewerkschafter Guntram Schneider zu Gast. In der Podiumsdiskussion ging es um Arbeit und soziale Gerechtigkeit. Kerstin Griese freute sich über zahlreiche Zuhörer. "Schön, dass auch viele Gewerkschafter gekommen sind" sagte sie. "Wenn die SPD über gute Arbeit diskutiert, sollte das auch so sein".

Griese stellte Guntram Schneider als hochinteressante Persönlichkeit vor. "Vom Werkzeugmacher zum Minister" habe ihn seine Karriere geführt, über zahlreiche Gewerkschaftsposten, wie schon früh den Jugendsekretär beim DGB. Seine Ausbildung zum Werkzeugmacher habe ihm tatsächlich dabei geholfen, so Schneider. "In Arbeit & Soziales muss man die Menschen lieben" sagte er. "Man muss wissen, wie Arbeitnehmer ticken. Durch meine Ausbildung habe ich auch Genauigkeit, Termintreue und exaktes Arbeiten gelernt".

Thema Ausbildung: "In NRW gibt es nicht weniger Ausbildungsplätze als früher", so Schneider, nur die Zahl der Ausbildungsverträge sei rückläufig, vor allem in den industrielen Kernberufen. Professor Julian Nida-Rümelin habe einmal gesagt, er habe den Eindruck, dass der Mensch erst mit dem Studium beginne. Dabei habe Deutschland mit dem Dualen System das beste Ausbildungssystem der Welt.

Leiharbeit und befristete Arbeitsverträge seien ein großes Problem, waren sich Schneider und Griese einig. "Wie soll ich meine Zukunft planen, eine Familie gründen, wenn ich nur für zwei Jahre sicher Arbeit habe?" fragte ein Zuhörer. Unbefristete Verträge müssten die Regel sein, befristete die absolute Ausnahme sagte Guntram Schneider und bekam viel Applaus. Dabei komme den Gewerkschaften eine Schlüsselrolle zu. Man müsse auch gesetzlich definieren, was ein "Arbeitnehmer" und was ein "Werkvertrag" sei. Die Arbeitswelt sei im Wandel.

(RP)
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