Xanten 17-jährige Xantenerin stellt ihre Bilder aus

Xanten · Premiere für Kristin Janßen: Die Schülerin des Stiftsgymnasiums zeigt im Petersilchen ihre Arbeiten unter der Überschrift "Street Stories".

 In ihren Bildern greift die 17-jährige Kristin Janßen die Themen auf, die sie bewegen.

In ihren Bildern greift die 17-jährige Kristin Janßen die Themen auf, die sie bewegen.

Foto: Olaf ostermann

"Ich möchte mit meiner Kunst etwas verändern", sagt Kristin Janßen. Die 17-jährige Schülerin malt schon, so lange sie denken kann. Mit acht Jahren trat sie in die damals neu eröffnete Kunstschule in Xanten ein und lebt seither ihr kreatives Potenzial in verschiedenen Gestaltungsformen aus. Im Restaurant "Petersilchen" zeigt Kristin jetzt ihre erste Ausstellung mit 36 Arbeiten unter der Überschrift "Street Stories".

"Wenn man auf der Straße unterwegs ist, bekommt man vieles mit. Die Kunst ist für mich eine Möglichkeit, das Erlebte zu verarbeiten", sagt Kristin. Vor allem die Schattenseiten des Stadtlebens sind es, die sie zu Bildern inspirieren. Ihre Werke erinnern an amerikanische Graffiti-Kunst und Streetart. Persönliche Begegnungen bei einem Besuch in Berlin haben sie besonders beeindruckt. "Ich habe mich mit Straßenkünstlern unterhalten, die auf der Straße leben", erzählt die Xantenerin. Auch Drogen und Prostitution seien ein großes Problem. "Das kann schon sehr schockierend sein", so Kristin.

In ihren Bildern greift sie die Themen auf, die sie bewegen. "Ich möchte Verständnis für diese Menschen wecken, die keine andere Möglichkeit sehen, als so zu leben. Hinter jedem steckt eine Geschichte", sagt die junge Künstlerin. Mit ihrer Kunst will sie diese Geschichten einfangen und erzählen, allerdings nicht plakativ, sondern mit Mitteln der Abstraktion. "Das Material ist für mich unwichtig. Es ist völlig egal, worauf ich male. Das kann ein Stück Pappe sein oder eine Wand. Es geht ja nur um die Kunst" betont Kristin. Das Malen auf Leinwänden lehnt sie ab. "Ich hätte auch keine Lust, für eine feine Galerie zu malen. Kunst muss nicht perfekt sein. Man darf auch Fehler machen", sagt Kristin.

Als Mixed-Media-Künstlerin arbeitet sie mit Spraydosen, Markern, Kreide und Acrylfarben, aber auch mit Tusche und Aquarellfarben. Im "Petersilchen" stellt sie aus, weil sie mit ihren Bildern Menschen erreichen möchte, die sich kritisch mit Themen auseinandersetzen und offen für Neues sind. Das Restaurant locke mit seiner vegetarischen und veganen Küche ein solches Publikum an. Im nächsten Jahr will sie ihr Abitur am Stiftsgymnasium machen und danach Design mit dem Schwerpunkt Illustration studieren. "Ich möchte gerne als freie Buchillustratorin arbeiten", sagt die engagierte Schülerin.

(krsa)
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