Kreis A 57 wegen Entschärfung von Bombe gesperrt

Kreis · In einem Baggersee bei Kamp-Lintfort ist am Mittwochnachmittag ein Blindgänger gefunden worden.

 Die Bombenentschärfung am Baggersee ist geglückt: Jost Leisten (v.l.), Uwe Palmroth, Martin Ochmann und Udo Lokotsch.

Die Bombenentschärfung am Baggersee ist geglückt: Jost Leisten (v.l.), Uwe Palmroth, Martin Ochmann und Udo Lokotsch.

Foto: Reichwein

Wesel Zum zweiten Mal in diesem Jahr war die Kiesbaggerei Hülskens an der A 57 bei Kamp-Lintfort Schauplatz eines Großeinsatzes des Kampfmittelräumdienstes. Gegen 13.30 Uhr hatte dort ein Baggerführer des Kieswerks einen verdächtigen Gegenstand geborgen. Das Unternehmen verständigte daraufhin sofort die zuständigen Behörden.

Bereits am 8. März war auf dem Firmengelände eine Fünf-Zentner-Bombe gefunden worden. Wie Uwe Palmroth vom Kampfmittelräumdienst, der nach kurzer Zeit in Kamp-Lintfort eintraf, feststellte, handelte es sich auch dieses mal um den gleichen Bombentyp. Allerdings war der Zünder in einem relativ schlechten Zustand, so dass zunächst nicht klar war, ob eine Entschärfung gelingen würde oder die Bombe kontrolliert gesprengt werden musste.

Wahrscheinlich wurde die Bombe während der Angriffe aufs Ruhrgebiet abgeworfen.

Ansonsten aber verlief der Einsatz, bis auf die glühende Hitze, wie eine Kopie der Entschärfung im März. Punkt 17 Uhr wurde die Autobahn 57 auf dem Teilstück zwischen den beiden Auf- und Ausfahrten Asdonkshof und Rheinberg gesperrt. Auch die Müllverbrennungsanlage Asdonkshof musste ihren Betrieb vorübergehend einstellen. Mitarbeiter der Ordnungsbehörden evakuierten Betriebe und Anwohner in einem Radius von rund 1000 Metern.

Da das Gebiet kaum besiedelt ist, waren nur wenige Anwohner sowie Betriebe an der Graftstraße, der Nimmendohrstraße und am Krummensteg von Evakuierungsmaßnahmen betroffen. Zudem mussten Pächter einer Kleingartenanlage ihre Parzellen vorübergehend räumen. Ein junger Mann, der zu einem Privatstrand in dem Gebiet wollte und an einer Polizeisperre angewiesen wurde, nahm den Zwischenfall gelassen: "Dann komme ich halt in zwei Stunden noch mal wieder."

Tatsächlich hatte Kampfmittelräumer Uwe Palmroth seinen Job innerhalb von weniger als einer halben Stunde erledigt. Kurz nach 18 Uhr wurde die Autobahn wieder freigegeben und die Bewohner konnten in ihre Häuser zurückkehren.

(RP)
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