Xanten Änderungspläne für Karneval: Glasverbot und neuer Zeltplatz

Xanten · Im nächsten Jahr müssen sich die Karnevalisten auf Änderungen einstellen. Das ergab jetzt eine gemeinsame Nachbetrachtung von Vertretern der Stadt, der Polizei, des Xantener Blutwurstkomittees XBK und des Zeltbetreibers. Die wichtigsten Neuerungen: In der Innenstadt soll es am Tulpensonntag ein Glasverbot geben, und das Festzelt wird wegen der Beschwerden vor allem aus Lüttingen vermutlich einen neuen Standort erhalten.

Xanten habe am Karnevalssonntag sehr viele Besucher auch von außerhalb gehabt, verbuchte Bürgermeister Thomas Görtz auf der Haben-Seite. "Die Stimmung war sehr gut. Die Stadt war voll." Rund 14.000 Menschen hätten den Zug vom Straßenrand aus verfolgt. Aber es kam immer wieder zu unschönen Szenen. Im Vergleich zu früheren Jahren stellten die Vertreter von Ordnungsamt und Polizei mehr alkoholisierte Jugendliche fest.

"Wir mussten die Polizeikräfte aufstocken. Anfangs waren relativ wenige Beamte im Einsatz. Am Ende waren es über 60 Einsatzkräfte rund um den Marktplatz." Die Beamten wurden aus anderen Städten abgezogen, in denen der Karneval in ruhigeren Bahnen verlief. Görtz: "Das hat tadellos funktioniert."

Viele betrunkene Jugendliche weigerten sich trotz Aufforderung, nach Ende der Marktfete gegen 17 Uhr den Ort zu verlassen. Stattdessen feierten sie - teils exzessiv - weiter und leisteten sogar Widerstand, sagte Görtz: "Die Einsatzkräfte mussten sich einiges anhören." Unschöne Szenen gab es auch innerhalb der Immunität, als dort immer wieder am Dom uriniert wurde.

Ein Riesenproblem war auch der hinterlassene Müllberg. "So viel Scherben hatten wir noch nie", so Görtz. Auch um die Verletzungsgefahr zu reduzieren, denkt die Stadt über ein Glasverbot am Festsonntag nach. "Xanten ist eine der wenigen Städte, in denen es dieses Verbot noch nicht gibt. Anderswo werden damit gute Erfahrungen gemacht." Ein Glasverbot muss aber durchgesetzt werden. Dafür wird die Stadt "Einlasskontrollen" machen müssen. Das erfordert mehr Mitarbeiter.

Das Festzelt war zuletzt von den Parkanlagen zum Lüttinger Hafen verlegt worden. Anwohner jenseits der Südsee klagten in der Folge über eine enorme Lärmbelästigung bis weit nach Mitternacht - vor allem durch die wummernden Bässe aus den Lautsprecherboxen. 2017 soll wieder ein Zelt aufgebaut werden. Denn für den Karnevalsverein bedeutet es eine wichtige Einnahmequelle, um seine Angebote finanzieren zu können. Aber Görtz hat einen neuen Standort im Visier: Der Busparkplatz des Archäologischen Parks an der Kreuzung der B 57/Am Rheintor/Salmtor wäre ideal, so Görtz: "Damit wären wir näher an der Innenstadt, und das Zelt steht trotzdem geschützter." Bäume und Sträucher würden einen Teil der Musik abfangen, zudem wäre der Hafen eine zusätzliche Schallbarriere für die Wohnhäuser in Lüttingen. Fest steht der Standort aber noch nicht. Es müssen noch Gespräche mit dem Landschaftsverband als Träger des APX geführt werden.

Im Herbst sollen die geplanten Neuerungen in eine konkrete Form gegossen werden. Dann wollen sich die Vertreter des Runden Tischs Karneval erneut zusammensetzen und die Änderungen festzurren.

(pek)
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