Xanten Ärger um die Gaststätte Römerbräu

Xanten · Nach Beschwerden über Lärm und Verschmutzungen im Umfeld der Kneipe an der Kleve Straße überlegt die Verwaltung, die Betriebszeit auf 22 Uhr einzugrenzen. Auf Facebook wird erregt diskutiert. Heute wird demonstriert.

 Seit etwa einem Jahr gibt es an der Klever Straße die Gaststätte Römerbräu. Früher war dort ein China-Restaurant.

Seit etwa einem Jahr gibt es an der Klever Straße die Gaststätte Römerbräu. Früher war dort ein China-Restaurant.

Foto: Möwius

Am Römerbräu in der Innenstadt scheiden sich derzeit die Geister: Verursachen die Gäste der Gaststätte an der Klever Straße abends zu viel Lärm? Verschmutzen sie die Straße? Oder reagieren Anwohner nur überempfindlich? Das Netz jedenfalls ist voll mit Statements pro und contra, das Ordnungsamt hat sich eingeschaltet, für den heutigen Mittwoch ist um 16 Uhr zudem ein Solidaritätstreffen zugunsten des Kneipenbesitzers angekündigt. Es gehe nicht darum, zu pöbeln und zu schreien, heißt es dazu auf Facebook in der Gruppe "Wir sind Xantener". "Wäre ein schlechtes Bild. Es soll der Stadt nur zeigen, dass wir alle hinter Toni (dem Wirt, die Red.) stehen."

Gäste des Römerbräu brechen eine Lanze für ihn. "Ich bin mit Freunden öfter dort. Und wenn es mal lauter wird, dann ist der Wirt nicht derjenige, der nur zuschaut. Er macht dann auch den Mund auf und sagt Bescheid. Zumal eine Angestellte selbst sagte, dass sie nach Feierabend immer außen kontrolliert, ob es vermüllt ist. Wenn, macht sie es immer sauber", schreibt eine Facebook-Nutzerin.

Auch andere stellen sich auf die Seite des Wirts: "Da hat Xanten endlich mal wieder eine Kneipe, die in erster Linie Kneipe sein will und nicht Restaurant mit Thekenbetrieb und dann das." Der User macht sich dafür stark, gemeinsam nach einem Ausweg zu suchen. "In Xanten ist fast das ganze Jahr irgendwo Rämmi-Dämmi, und es gibt auch hier und da Beschwerden. Es wird doch meistens eine Lösung gefunden." Ein anderer meint: "Es kann aber auch nicht richtig sein, dass eine Person es veranlassen kann, dass eine Existenz gefährdet wird und dass vielen Xantenern die letzte Kneipe genommen wird."

Die Kritiker zeigen hingegen Verständnis für die Klagen der Anwohner: "Mal Hand auf Herz, alle die dort nicht wohnen: Hättet ihr Lust, ständig Ramba Zamba vor der Haustür zu haben?" fragt eine Facebook-Nutzerin. Sie finde es von den Gästen auch unmöglich, "sich so daneben zu benehmen, wenn man weiß, dass dort so empfindliche Nachbarn wohnen! Also haben auch die Gäste mit dran schuld!"

Laut Kreispolizei hat es beim Römerbräu in den letzten 13 Monaten einige Einsätze wegen Ruhestörungen gegeben, aber das sei nicht untypisch und überproportional auffällig gegenüber anderen Gaststätten. Manchmal sei auch bei Eintreffen des Streifenwagens nichts mehr festgestellt worden.

Die Stadt hat sich ebenfalls in die Facebook-Diskussion eingeschaltet; Bürgermeister Thomas Görtz mahnt zur Sachlichkeit. Er war mehrfach in seinen Bürgersprechstunden auf die Situation angesprochen worden. Die Stadt habe nicht abschließend entschieden, die Betriebszeit auf 22 Uhr zu beschränken, relativiert er anderslautende Gerüchte. Bislang habe der Wirt nur eine Anhörung bekommen mit der Mitteilung, dass man dies beabsichtige. Dazu hat der Wirt bis Montag Stellung nehmen können, doch eine Antwort steht nach Informationen der Redaktion aus. Grundsätzlich kann die Stadt auch die Konzession entziehen. Zweitens, so Görtz, "fällt so eine Maßnahme nicht vom Himmel, sondern hat eine längere Vorgeschichte" und nicht nur einer, sondern mehrere Anwohner hätten sich bei ihm beschwert. "Es gab mehrere nächtliche Polizeieinsätze, und es geht nicht nur um Lärmbelästigung in der Nacht, sondern auch um teilweise massive Belästigungen und Verunreinigungen im Bereich der Klever Straße durch Gäste, die sich draußen aufhalten." Es habe zahlreiche Schreiben an und Gespräche mit dem Betreiber gegeben, die aber - so Thomas Görtz - "anscheinend nichts gebracht haben: Die Beschwerden blieben."

(RP)
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