Xanten Alles dreht sich um den Kürbis

Xanten · Landwirt Robert Matthaiwe junior hatte zum ersten Kürbisfest eingeladen - und es wurde gestern voll auf dem Großen Heeshof in Birten. Es gab neben Butternut und Hokkaido auch Spaghetti-Kürbisse zu entdecken.

 Wer schätzt am besten? Auch Familie Terhorst mit den Söhnen Jakob (10) und Max (7) versuchte rauszukriegen, wie viele Kürbisse sich in der Kiste befanden.

Wer schätzt am besten? Auch Familie Terhorst mit den Söhnen Jakob (10) und Max (7) versuchte rauszukriegen, wie viele Kürbisse sich in der Kiste befanden.

Foto: Olaf ostermann

Immer dem Kürbis nach: Man setze Kürbisse auf jeden Zaunpfahl an der Pferdekoppel, baue aus Strohballen eine Pyramide und dekoriere sie mit vielen orangefarbenen Kürbissen, parke Landmaschinen neben den Reitstall, packe einen Bierstand (an dem es natürlich auch Nicht-Alkoholisches gibt), Reibekuchen und die gute Grillwurst dazu, ergänze das Ganze durch ein Glücksrad und Kinderschminken und drapiere rund um den Hof verschiedene Stände mit Deko-Artikeln, Honig aus eigener Imkerei und frischen Rhabarbersaft: Heraus kommt ein Fest, in dem der Kürbis die Hauptrolle spielt und sich den ganzen Tag lang Menschen tummeln, jung wie alt.

Robert Matthaiwe junior hatte die Idee, ein Kürbisfest auf dem elterlichen Bauernhof zu veranstalten, den der Landwirt und Agrarbetriebswirt 2008 vom Vater übernommen hatte. "Der Kürbis braucht Sonne, um zu gedeihen", heißt es. Und die bekam er gestern satt und genug. Zum ersten Mal hatte der 28-Jährige Mitte Mai auf knapp einem Hektar hinten am Kartoffelacker Kürbis angebaut und jetzt geerntet; neben Butternut und Hokkaido hatte er sich für Spaghetti-Kürbisse und Mikrowellenkürbisse entschieden.

"Knapp 4000 Leute sind 2012 bei der Tour de Flur hier gewesen - mal schauen, wie voll es beim Kürbisfest wird", so der junge Landwirt wenige Tage vor dem Fest. Und es wurde voll auf dem Großen Heeshof. Gleich am Anfang der Zufahrt lud eine Holzhütte zum Besuch ein. Drinnen Friedrich Boecker, im Gespräch mit zwei Besucherinnen, denen er einen Kürbis schmackhaft machte: "Der wiegt 500 Gramm, das Fruchtfleisch drin etwa 150 Gramm, und es schmeckt wie eine Süßkartoffel." Ob er denn auch Samen davon hätte, den er verkaufen würde, fragte eine Besucherin und gab die Antwort schon selbst: "Bei uns wachsen die Kürbisse immer noch auf dem Misthaufen, säen sich selber wieder aus." Ein Hokkaido für zwei Euro, drei Stück für fünf Euro, den Mikrowellenkürbis für 1,50 Euro, in einem anderen Regal Spaghetti-Kürbisse, die eher aussehen wie Melonen. "Kerne 'raus, halbieren, das Fruchtfleisch 'raus, Hackfleischsoße 'rein, ab in den Backofen - und dann mit der Gabel auslöffeln, in Streifen, wie Spaghetti", wusste Boecker, Freunde und seit einem Vierteljahrhundert Anbauberater von Robert Matthaiwe. Erst beim Senior, nun beim Junior.

Ein Hüpfkissen im Pferdestall, Kinderschminken mit den Einstallerinnen Verena Koenen und Hanne Versteegen, Stände mit Schmuck, filigranen Holzschnitzarbeiten, Halstüchern, Selbstgestricktem, Grill- und Kochschürzen mit Aufdrucken wie "Ich koche, du spülst" oder "Ein Mann, ein Bauch"- und immer wieder Kürbisse. Geschmacksproben inklusive: In einem großen Unterstand konnte man sich an Bierzeltgarnituren niederlassen und das leckere Kürbissüppchen und den Mikrowellenkürbis mit Kräuterquark oder Chilli con Carne probieren. Und sich natürlich die gute Wurst vom Grill zu Leibe führen.

(jas)
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