Zum Sonntag Am dritten Tage auferstanden von den Toten

Xanten · Halleluja, Jesus lebt! Auferstanden von den Toten! Das ist die Kernaussage unseres Glaubens, auf den sich alles zuspitzt. Beweisen können wir im strengen Sinne die Auferstehung Jesu nicht, doch wir können den verschieden Zeugen des damaligen Ereignisses vertrauen. Auf ihren Aussagen und ihrer Glaubhaftigkeit basiert unser Glaube. Weil das Grab am dritten Tage leer war, hat man das Leben Jesu, seine Worte und Taten für die Nachwelt tradiert. Die Entdeckung des leeren Grabes war der Startschuss, die Bedeutung Jesu für unser Leben der breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen.

Zum Sonntag: Am dritten Tage auferstanden von den Toten
Foto: Ostermann Olaf

Ohne dieses Ereignis würden das Leben Jesu und seine Lehre dem Staub der Geschichte angehören. Doch hier bekennen wir die Allmacht Gottes. Der Vater erweckt den Sohn und macht aus der vermeintlichen Niederlage am Kreuz einen Sieg. Das Bündnis der Liebe zwischen Vater und Sohn ist so stark, dass nichts die beiden trennen kann. Nicht einmal der Tod. Jesu Tod wird in ein verwandeltes Leben bei Gott gehoben.

Das leere Grab von Ostern eröffnet uns Menschen neue Hoffnung. Das Ende unseres irdischen Lebens lässt unser Dasein nicht einfach verschwinden, sondern birgt die Möglichkeit, durch den Tod hindurch in die Herrlichkeit Gottes zu gelangen. Unser Leben endet nicht in einem Nichts, das unser Leben sinnentleert, sondern es führt uns zu einem Ziel, das wir durch Christus besser erahnen können. Der Tod hat seinen Schrecken verloren, wenn wir an die Auferstehung Jesu glauben.

Dann sehen wir, dass auch wir die Möglichkeit haben, dieses Ziel zu erreichen. Christus öffnet uns das Tor des Todes, damit wir hindurchschreiten können. Er nimmt uns die Angst vor dem ewigen Tod. Befreit von dieser schlimmsten Angst aller Ängste, brauchen Menschen vor nichts mehr Angst zu haben. Denn das Schlimmste was uns Menschen geschehen kann, ist der Tod und dass wir darin steckenbleiben. Doch davon sind wir befreit und erlöst. Wir können aufatmen und selbstbewusst unser Leben führen. Jeder und jede kann soweit es die Umstände erlauben, sein Leben frei gestalten. Doch damit ist auch unsere Verantwortung für unsere Lebensführung gestiegen. Wir sind durch die Auferstehung der Toten befreit worden vom ewigen Tod. Doch jede Freiheit von etwas beinhaltet auch immer die Freiheit für etwas. Die Freiheit vom ewigen Tod macht uns frei für das Leben auf Erden.

Die Auferstehung Jesu hat somit Auswirkungen auf unser konkretes Leben hier und jetzt. Wir sind gefragt, Verantwortung zu übernehmen für uns und für andere, so dass auch diese die Möglichkeit erhalten, die befreiende Osterbotschaft zu hören und zu glauben. Durch die Geschichte hindurch waren viele Männer und Frauen von dieser Überzeugung beseelt und haben unerschrocken die Auferstehungsnachricht überall auf der Welt verbreitet. Manch einer hat dabei das Leben hier auf Erden verloren in dem Bewusstsein, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Dieses Vorbild der Heiligen und Märtyrer kann uns Anregung sein zu überlegen, ob und wie wir uns der Botschaft von der endgültigen Befreiung bewusst sind. Die nun bald beginnende Fastenzeit bietet uns an, darüber nachzudenken, damit wir das Osterfest mit größerer Freude begehen.

AUTOR GÜNTER HOEBERTZ IST PFARRER IN DER PFARRGEMEINDE ST. MARIA MAGDALENA SONSBECK

(RP)
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