Xanten Anthony Ngondi wirbt für die Reise nach Kenia

Xanten · Der "Guide", der sich in Afrika um die Schüler aus Xanten kümmert, hat das Stiftsgymnasium besucht. Das Team ist gut angekommen.

 So höflich begrüßt man sich in Kenia: Anthony Ngondi war am Stiftsgymnasium zu Gast.

So höflich begrüßt man sich in Kenia: Anthony Ngondi war am Stiftsgymnasium zu Gast.

Foto: Olaf Ostermann

Es war ein wirklich besonderer Tag für das Stiftsgymnasium. Die Schule, die sonst immer vier interessierte Schüler im Rahmen der Stiftung Welt:Klasse nach Kenia schickt, bekam kenianischen Besuch. Es war Anthony Ngondi, der "Guide" der vier Schüler aus Xanten. Er kümmert sich immer in der ersten und in der letzten Woche des einen Monat dauernden Ausfluges, um die Gäste. Anthony kommt alle drei bis vier Jahre nach Deutschland. Zu seinem Besuch haben ihn viele Schüler getroffen. Er hielt einen Vortrag über das Gebiet, in dem das Kenia-Team lebt, und über die kenianische Kultur.

Die Schüler der Jahrgangsstufen

neun und zehn hörten dem lockeren und fröhlichen Kenianer gespannt zu. Dabei haben sie einiges über Anthonys Leben gelernt. Sie erfuhren, dass Anthony 17 Geschwister und vier Söhne hat, in Nairobi lebt und dass er als Kind jeden Morgen ohne Schuhe zwei Stunden lang zur Schule lief. Das sei einer der Gründe, warum Kenianer so gute Marathonläufer sind, sagte er lächelnd.

Danach stellte er sich den vielen Fragen des Publikums über Kenia. Eine der ersten Fragen war, ob die Reise nach Kenia gefährlich wäre und welche Impfungen man benötigt, damit man bei einem Besuch nicht krank wird. Anthony erklärte, die Gesundheitsversorgung in Kenia werde ernst genommen. Die Schüler lebten in einem erhöhten Gebiet, in dem es keine Malaria-Moskitos gibt. Lediglich die Impfung gegen Gelbfieber sei Pflicht.

Lehrerin Dagmar Roters erklärte

schließlich noch, dass die vier Schüler und Schülerinnen des Kenia- Teams erst selbstständig Geld verdienen müssen, um die Reise zu bezahlen. 8400 Euro müssen innerhalb nur eines Jahres erwirtschaftet werden. Insgesamt war der Besuch als Werbung für das Kenia Team des SSGX ein voller Erfolg. Denn einige Schüler sprachen bereits darüber, dass sie sich für das Team 2017/2018 auch bewerben wollen.

Zugleich gibt es auch aktuelle Infos zum Stand der Dinge in Kenia. Das derzeitige Team hat die ersten Tage in Nairobi schon hinter sich gebracht. In ihrem Blog schreibt Lia Bernhauser: "Nach dem Frühstück sind wir zum Stamm der Massai gefahren. Die Massai sind einer der ältesten und der ärmste Stamm Kenias. Das hat man auch gesehen und gemerkt. Hinter ein paar großen Gebäuden standen mitten im Nichts ihre Hütten, aus Holz, Planen und Wellblech erbaut. Direkt daneben eingezäunte Bereiche für die Tiere. Die Menschen dort wollten unsere Haut anfassen, und vor allem die Kinder taten uns sehr leid. Die älteren sprachen kein Wort Englisch und können nicht zur Schule, weil kein Geld da ist. Die Babys hatten rund um die Augen viele Fliegen sitzen. Durch den unglaublichen Kontrast fühlte man sich recht unwohl mit seinen frisch gewaschenen Klamotten und dem Bauchbeutel um."

Und Celina Schenk schreibt: "Bei der Ankunft war alles noch fremd. Aber Schritt für Schritt gewöhnen wir uns ein. Wir haben ein kleines Hüttchen. Die Menschen sind hier so nett zu uns. Und wir genießen das Grün nach dem grauen Nairobi." Allein die Tatsache, dass alle sie anstarren und auch berühren wollen, vor allem die Kinder, irritiere noch ein bisschen.

Am Freitag, 7. Oktober, gibt es um 10 Uhr in der Mensa die Video-Live-Schaltung zum Team in Kenia.

(RP)
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