Xanten Architektur zum Angucken in Xanten

Xanten · Waltraud Schmidt-Jungnitsch und Reiner Jungnitsch sind zwei von insgesamt fünf Architekten, die am Tag der Architektur (24. und 25. Juni) ihre außergewöhnlichen Häuser vorstellen. Ihr Fokus liegt auf Architektur und Kunst.

 Waltraud Schmidt-Jungnitsch und Reiner Jungnitsch am Ostwall 20.

Waltraud Schmidt-Jungnitsch und Reiner Jungnitsch am Ostwall 20.

Foto: Julia Lörcks

Es ist schmal. Es ist hoch. Es besticht einfach durch seine Form. Das Stadthaus am Ostwall 20 in Xanten. Die Bauweise mit dem spitzen Giebel erinnert ans Mittelalter. Die Ausführung ist jedoch modern - glatte Ziegel auf dem Dach, farbiger Putz an der Wand, Fenster, Türen und Tore klar und stringent angeordnet. Das ganze Haus wirkt wie eine Einheit. Ton in Ton, sagt man in der Mode. "Körperhaft in der Architektur", sagt Reiner Jungnitsch.

Ihm und seine Frau Waltraud Schmidt-Jungnitsch war es ein Anliegen, einen reduzierten Raumkörper zu schaffen, der sich wunderbar in die Altstadtkulisse Xantens integriert. Gelungen. Und noch mehr: Sie wollten Kunst im öffentlichen Raum schaffen, die ihrer Meinung nach vernachlässigt wird. Ebenfalls gelungen. Denn hoch oben im Giebel hängt der vier Meter hohe und zweimal ein Meter breite "Flügel" des Klever Künstlers Günther Zins. Seine Stahlplastik wirkt vom Ostwall aus gesehen wie zwei geöffnete Fensterläden. Filigran und schwerelos. Man hört den Wind sinnbildlich wehen.

Zu sehen ist dieses Ensemble jeden Tag. Ausführlich erklärt und beschrieben wird es am Wochenende. Denn die beiden Architekten, die seit 15 Jahren in Xanten leben und arbeiten, machen beim Tag der Architektur mit, bei dem landesweit mehr als 300 Objekte vorgestellt werden. In Xanten sind es insgesamt vier. Das Haus am Ostwall ist eins davon.

"Wir stellen unser nutzungsvariables Stadthaus in elementierter Massivbauweise vor", sagt auch Schmidt-Jungnitsch. Und zwar am Samstag, 24. Juni, von 11 bis 13 Uhr. An diesem Tag wird auch Günther Zins seinen "Flügel" einweihen. Am Sonntag, 25. Juni, sind die Architekten ebenfalls von 11 bis 13 Uhr vor Ort. Vor Ort heißt wiederum vor der Tür und im Garten. "Es geht uns um unseren Entwurf, das Innere ist erst einmal zweitrangig", sagt Jungnitsch. Wer es dennoch wissen möchte: Genutzt wird das Gebäude derzeit als Architekturbüro, durch das modulare Innenausbaukonzept ist jedoch eine spätere Wohnnutzung möglich.

Das Architektenehepaar macht nicht zum ersten Mal beim Tag der Architektur mit. Ihre Stadthäuser am Ostwall 10-18 wurden im vergangenen Jahr vorgestellt. Damals wie heute ist klar. Sie arbeiten ganz nah am Entwurf. Aus diesem Grunde verstehen sie sich auch mehr als Projektentwickler mit Schwerpunkt Architektur und Design.

Adresse: Ostwall 20 in Xanten Besichtigungszeit: 24./25. Juni, jeweils von 11-13 Uhr

(RP)
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