Xanten Archiv macht Ahnenforschung leicht

Xanten · Mit Hilfe von Robert Krebber, der einen Online-Dienst betreibt, hat das Stadtarchiv Xanten Daten und Urkunden digitalisiert. Sie sind nach einer Registrierung per Internet abrufbar.

Die bisher erforschte Familiengeschichte von Robert Krebber reicht bis in die Wirren des Dreißigjährigen Krieges, bis 1630 zurück. Damals lebten seine Vorfahren noch auf dem Krebbershof in Sonsbeck. Später zogen sie mehrfach um; der 42-Jährige selbst wohnt in Hilden. Von dort aus betreibt er einen Onlinedienst für alle, die wie er den historischen Spuren der Familie folgen will.

Unter www.ongen.de hat er in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Xanten die Daten der Einwohner digitalisiert. Die Angaben aus Geburts-, Heirats-, und Sterbeurkunden der früheren und heutigen Standesämter Xanten, Marienbaum, Wardt, Mörmter, Lüttingen, Hochbruch, Obermörmter und Ursel sind vollständig erfasst, auf Vollständigkeit geprüft sowie indexiert. Die Geburten umfassen die Jahre 1798 bis 1900, die Heiraten die Jahre 1798 bis 1930 und die Sterbefälle die Jahre 1798 bis 1980. Das sind zusammen rund 67 000 ausgewertete Seiten.

Damit ist die Familienforschung in Xanten und Umgebung ab sofort noch einfacher. Informationen für den eigenen Stammbaum können übers Internet erheblich schneller und komfortabler zusammengestellt werden. Der Besuch im Stadtarchiv, um dort die Originale der Personenstandsurkunden einzusehen, entfällt.

Der Trend hin zur Ahnenforschung sei deutlich erkennbar, sagt Krebber. "Die Menschen interessieren sich zunehmend für die eigene Vergangenheit." Für ihn sprechen eine ganze Reihe von Gründen für die Online-Suche. Familien blieben schon damals oft nur eine begrenzte Zeit an einem Ort und zerstreuen sich in alle Himmelsrichtungen. "Da kommt man im eigenen Archiv oft nicht weiter." Die Vernetzung mit den Daten aus anderen Städten und Gemeinden hingegen erlaubt eine Recherche auch in deren Unterlagen. "Zudem können viele Menschen aus beruflichen Gründen das Stadtarchiv nicht nutzen oder sie kommen mit der teilweise alten Schrift nicht zurecht", sagt der Familienvater und Hausmann. "Zudem ist die Suche in den Büchern sehr mühsam."

Bürgermeister Christian Strunk sieht noch einen weiteren Vorteil. "Der Stadt Xanten stehen hochwertige digitale Duplikate der kostbaren Originale zur Verfügung, die eine Schonung der Bücher durch übermäßigen Gebrauch vermeiden helfen", erklärt er.

Nutzer von ongen.de können nach einer Registrierung den neu erstellten Index nutzen, sich Dokumente ansehen, ausdrucken oder herunterladen. Die Abfrage von Basisinformationen ist kostenfrei, eine erweiterte Suche auch im Umkreis kostet im Monat knapp 15 Euro oder im Jahr 42 Euro, der Download und Druck eines verknüpften Dokuments zwei Euro, das Anschauen auf dem Bildschirm 65 Cent.

Krebber betreibt die Internetplattform seit 1993. Inzwischen hat er standesamtliche Geburts-, Heirats-, und Sterbeurkunden von zahlreichen Gemeinden am linken Niederrhein digitalisiert. In der Umgebung von Xanten sind beispielsweise die Standesämter Labbeck, Sonsbeck, Alpen, Veen, Menzelen, Kapellen, Geldern sowie weitere kleinere Ämter in gleicher Weise zugänglich. Darüber hinaus sind für die Zeit vor der Datenerfassung durch die Standesämter viele Kirchenbuchdaten verfügbar.

(RP/rl)
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