Xanten "ArtOrt" ermöglicht besondere Einblicke

Xanten · Die beliebte Kunstaktion in Xantener Ladenlokalen startete am Samstag mit einer Vernissage. Künstler waren vor Ort.

 Künstlerin Gabi Kremer (r.) zeigt nicht nur großformatige Fotos, sondern auch besondere Kunstvideos. Bei der Betrachtung des witzigen Strandvideos: Ingrid, Indy und Dirk Voit (von links).

Künstlerin Gabi Kremer (r.) zeigt nicht nur großformatige Fotos, sondern auch besondere Kunstvideos. Bei der Betrachtung des witzigen Strandvideos: Ingrid, Indy und Dirk Voit (von links).

Foto: Armin Fischer

Beim Schaufensterbummel in der City kann man in diesen Tagen neben dem üblichen Warenangebot auch Kunst entdecken. Mit einer Vernissage am Samstag startete jetzt wieder die beliebte Kunstaktion "ArtOrt" der IGX. 24 Künstlerinnen und Künstler stellen in 22 Geschäften und Unternehmen in der Innenstadt aus. Die meisten Kunstwerke sind bis zum 28. Februar in den Ladenlokalen zu sehen. Dennoch lohnte es sich, die einzelnen Stationen am Eröffnungstag aufzusuchen. Die Künstler informierten vor Ort über ihre Arbeit.

In den sonst geschäftlich genutzten Räumlichkeiten waren bei der Vernissage auch einmalige Vorführungen zu erleben. Dazu gehörten die Videoprojektionen von Gabriele Kremer in den Büroräumen von Mediator Dirk Voit an der Scharnstraße. "Für mich ist es hier einfach ideal. Ich habe sogar einen eigenen Raum, um meine Videos zu zeigen", sagte Kremer, die sich in ihrer Medienkunst besonders für Schnittstellen zwischen Fotografie und Film interessiert. "In meinen Fotografien versuche ich immer, Bewegung festzuhalten", so Kremer.

Bei ihren Kurzfilmen kommen bildhafte Züge zum Tragen, indem sie zum Beispiel Alltagsszenen wie am Strand spielende und sporttreibende Menschen minutenlang mit einer einzigen Kameraeinstellung beobachtet. Die Kurzfilme "Online" und "Emotion" sind bereits 2013 entstanden. Die Filmsequenzen zeigen Tänzerinnen in Aktion und bewegte Frauengesichter in Nahaufnahme. Durch die digitale Verfremdung bewirkt Gabriele Kremer mystische und surreale Effekte.

Nicht weniger faszinierend sind die Arbeiten von Pierre Bailly in der Filiale der Deutschen Bank am Markt. Der Weseler Künstler hat ein ungewöhnliches Medium für sich entdeckt. Seine durch auffallende Farbigkeit bestechenden Bilder entstehen in einem langwierigen Prozess. Zuerst klebt Bailly verschiedenfarbige Papiere in vielen Schichten übereinander, die er anschließend mit der Flex bearbeitet. Mit Heißwachs bringt er verborgene Farben zum Leuchten, ohne jemals einen Pinsel anzulegen.

In der Weseler Kunstszene hat sich Bailly längst einen Namen gemacht. "ArtOrt" ist für ihn eine gute Gelegenheit, seine Werke auch linksrheinisch bekannter zu machen. Eva Wagner, Leiterin der Deutsche Bank-Filiale am Markt, die am Samstag nur für "ArtOrt" ihre Pforten öffnete, ist von Baillys Flex-Bildern begeistert. "Schön bunt finde ich immer gut. Es ist auch spannend zu sehen, welcher Prozess dahinter steht", so Wagner.

Auch die Bankkunden freuen sich über die kreative Abwechslung in den Geschäftsräumen. Tolle Kunstwerke gab es auch an den anderen 20 Stationen zu entdecken.

(krsa)
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