Xanten Aufräumaktion fördert Zusammenhalt

Xanten · Der Heimat- und Bürgerverein Lüttingen hatte zum Dorfputz aufgerufen. Insgesamt weniger Müll als in den Vorjahren.

Wenn der Heimat- und Bürgerverein (HBV) Lüttingen zu seiner Dorfputzaktion aufruft, sind nicht nur viele Kinder, sondern auch etliche der "12 Apostel" am Start. Die Mitglieder der Gruppe bilden eine besonders engagierte Gemeinschaft von mittlerweile 19 Mitarbeitern, die das Dorfleben in Lüttingen durch außergewöhnliche Arbeitseinsätze bereichert. So trafen zur Müllsammelaktion am Wochenende nicht nur die Jungs Leo Bours, Ties und Jos van Schyndel, Mica Korte und Justus Meyer auf dem Dorfplatz ein, auch Klaus Kaja, Jens Weinkath, Werner Verholen, Jö Heveling, Ludger Rodermond, Detlef Achterberg und Georg Schulz waren unter recht vielen anderen Lüttingern auszumachen. Zwei weitere nette Helfer, die auch zu den "12 Aposteln" gehören, Johannes Munkes, der ehemalige Leiter der Hagelkreuzschule, und sein Vereinskamerad Leo Sensen sowie der CDU-Fraktionsvorsitzende Pankraz Gasseling machten sich ebenfalls nützlich. Munkes freute sich darüber, einige seiner ehemaligen Schüler wiederzusehen, und lobte ihr vorbildliches Verhalten.

Es war bereits die neunte Dorfputzaktion, die der HBV mit Klaus Kaja initiiert hatte. Am Aktionstag selbst dankte er den kleinen und großen Helfern für ihre Bereitschaft, durch ihre Mithilfe für die Sauberkeit ihres schönen Fischerdorfes zu sorgen. Nach den Motiven befragt, erklärte Georg Schulz: " Ich darf gewiss für all diejenigen, die sich hier versammelt haben, sprechen, wenn ich sage, dass diese Aktion gut für die Dorfgemeinschaft ist. Sie fördert den Zusammenhalt; außerdem macht es Spaß, mit Gleichgesinnten für einen guten Zweck unterwegs zu sein."

Fünf Gruppen machten sich mit Müllzangen und -säcken ausgestattet auf den Weg. Gesäubert wurden unter anderem der Dorfplatz, das Kirchenumfeld, das Seeuferdes Plaza del Mar bis zum Ende der Fischerstraße und vor allem die Ausfallstraßen, die wie der Seeuferbereich der besonderen Mühen bedürfen. Im Bereich des Sees finden die Sammler vielfach Einweggrills, Chipstüten, Verpackungen, Dosen und Flaschen, auch zerschlagene Flaschen gehören zu den Fundstücken. An zwei Straßen stießen die Sammler bei ihren jährlichen Aktionen auf eine Vielzahl von kleinen Schnapsfläschchen. Hier schien es, als wenn ein Kräuterlikör aus Wolfenbüttel sowie der mit dem "U" aus Rheinberg willkommene Wegzehrung geboten hätten. "Wir haben die beiden Straßen kurzerhand spaßeshalber in "Jägermeister- und Underbergallee" umbenannt", hieß es.

Jens Weinkath, zweiter Vorsitzender des HBV, pendelte mit seinem Auto und dem Anhänger, der ihm für die Aktion Jahr für Jahr vom Sportverein zur Verfügung gestellt wird, zwischen den Sammelpunkten hin und her und sorgte für den Abtransport der gefüllten Müllsäcke. Nach zwei Stunden eifrigen Sammelns trafen sich groß und klein zu einem gemütlichen Abschluss im Sportheim des SSV (Spiel- und Sportverein) Rheintreu Lüttingen. Dort versorgten Burkhard Euwens und Tochter Sophia die fleißigen Sammler mit Kaffee, Brötchen, Knackwürstchen und kühlen Getränken. Die bereits bei der Sammelaktion aktiven Damen Gisela Schütz und Dörte Schulz von der Donnerstag-Turngruppe wurden so von einem zusätzlichen freiwilligen Einsatz freigestellt.

Mit ihrer Aktion will die engagierte Gruppe nicht nur das Dorf von Müll und Unrat befreien, sondern ein Exempel statuieren: "Wir ziehen unsere Mitmenschen zwar nicht zur Rechenschaft, wir möchten sie aber gern auf ihr Fehlverhalten aufmerksam machen", rundeten Klaus Kaja und Georg Schulz die gute Absicht, die hinter der HBV-Aktion steht, ab. Festzustellen war am Ende der Aktion, dass es dieses Mal bei weitem weniger Müll einzusammeln gab. "Es scheint, als ob der Schutz der Umwelt einen größeren Stellenwert bei den Menschen erlangt hat", mutmaßte Kaja. Die jährlichen Berichte über die vielen Müllsammelaktionen hätten zumindest in Lüttingen zu einem erfreulichen Abschluss der Aktion 2017 geführt.

(hvh)
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