Xanten Aus alt mach neu: Schwesternhaus abgerissen

Xanten · An der Rheinstraße entsteht die Zentralrendantur für die Dekanate Duisburg-West, Moers und Xanten. Auch die alte Kapelle und die frühere Propstei werden in den Komplex einbezogen.

 Ende September begannen die Arbeiten für den Abriss des ehemaligen Schwesternhauses.

Ende September begannen die Arbeiten für den Abriss des ehemaligen Schwesternhauses.

Foto: Julia Lörcks

Ein optisches Aushängeschild für die Innenstadt ist die Zufahrt von der Rheinstraße zum Kapitel und zum Stiftsmuseum derzeit nicht gerade. Eine Baugrube tut sich dort auf, wo bis vor kurzem noch das frühere Schwesternwohnheim gestanden hat, das Nachbargebäude steht an der Giebelwand halb offen und gewährt einen Einblick in die denkmalgeschützte frühere Kapelle.

 Mit einem großen Abrissbagger wurde das Haus an der Ecke Rheinstraße / Kapitel nach und nach "zerlegt".

Mit einem großen Abrissbagger wurde das Haus an der Ecke Rheinstraße / Kapitel nach und nach "zerlegt".

Foto: Julia Lörcks

Doch im April 2019, wenn voraussichtlich alle Bauarbeiten abgeschlossen sind, wird es ein völlig neuer Stadteingang sein, sagt Architekt Jochen Wullers. Ein Neubau an dieser Stelle sowie die alte Kapelle aus dem Mittelalter und die frühere Propstei aus dem 16. Jahrhundert, die beide schon lange leerstehen, bilden zusammen die neu geschaffene Zentralrendantur.

 In dem ehemaligen Gebäude lebten früher die Schwestern, die die benachbarte Marienschule führten. Die Baugrube ist ausgehoben, der Blick fällt auf die benachbarten Bauten, die in den Neubau einbezogen werden. In dem ehemaligen Gebäude lebten früher die Schwestern, die die benachbarte Marienschule führten. Die Baugrube ist ausgehoben, der Blick fällt auf die benachbarten Bauten, die in den Neubau einbezogen werden.

In dem ehemaligen Gebäude lebten früher die Schwestern, die die benachbarte Marienschule führten. Die Baugrube ist ausgehoben, der Blick fällt auf die benachbarten Bauten, die in den Neubau einbezogen werden. In dem ehemaligen Gebäude lebten früher die Schwestern, die die benachbarte Marienschule führten. Die Baugrube ist ausgehoben, der Blick fällt auf die benachbarten Bauten, die in den Neubau einbezogen werden.

Foto: Julia Lörcks

Der Abriss des Schwesterhauses war höchst knifflig, denn während der Bagger die Hausfassade behutsam Stein für Stein abtrug, musste jederzeit die Zufahrt durch das enge Seitengässchen zum Kapitel gewährleistet sein. "Wir hatten das Riesenglück, dass die beiden Nachbargebäude tief gegründet waren. So waren keine Abfangarbeiten erforderlich", erläutert Manfred Frerix, ebenfalls Architekt. "Das wäre sehr aufwendig gewesen. Beide Gebäude sind sicher in der Tiefe gegründet."

Der Neubau an der Ecke Rheinstraße wird etwas von dem Gässchen zurückgesetzt stehen. "Dadurch wirkt alles etwas einladender und offener", erläutert Wullers weiter. Man wolle der Einmündung wieder "ein Gesicht" geben, heißt es in seiner Projektbeschreibung. Zahlreiche Fenster lassen nicht nur viel Licht in die Häuser hinein, sondern schaffen auf allen Ebenen auch Blickbeziehungen zum Dom. Wenn das Wetter keinen Strich durch die Rechnung macht, werden im März 2018 die Hochbauarbeiten beginnen. Die Ausschreibungen hierfür sind in Vorbereitung. Parallel dazu laufen die Abstimmungen mit dem Denkmalschutz für Kapelle und Propstei. Allen zur Seite, das betont Propst Klaus Wittke besonders, steht das Generalvikariat mit wichtigen Vorschlägen und Ideen.

Alle drei Häuser sind künftig miteinander verbunden und bilden so eine Verwaltungseinheit für die Dekanate Duisburg-West, Moers und Xanten. Organisatorisch sind sie schon längst zusammengelegt, aber eben noch auf die beiden Standorte Xanten und Kamp-Lintfort verteilt. Die Konzentration an einem Ort hat den Vorteil, dass sich Mitarbeiter mit ihren speziellen Aufgaben vertreten können. Bislang musste, wenn ein Angestellter im Urlaub oder erkrankt war, seine Arbeit ruhen. Künftig wird er von seinem eingearbeiteten Fachkollegen vertreten. Das wird hier nicht anders sein als in Kevelaer zum Beispiel. Dort haben die Mitarbeiter der Dekanate Geldern und Goch ihre gemeinsame Arbeitsstätte bezogen.

Elf Architektenbüros hatten sich an der Ausschreibung für die neue Zentralrendantur in Xanten beworben. Der Vorschlag des Büros E4 aus Münster überzeugte am Ende die Entscheidungsträger, denn die Architekten schlossen alle drei Gebäude in ihre Planungen mit ein. Ein reizvolles Unterfangen, fasst Frerix zusammen, zwei denkmalgeschützte Gebäude mit neuem Leben zu füllen. Aber teilweise auch eine besondere Herausforderung. So waren die die hohen Räume in der früheren Propstei und im Neubau harmonisch zu verbinden. Eine Ganzglasfassade wird beide Komplexe miteinander verbinden.

Die frühere Kapelle besteht künftig nur aus einem großen Raum, der durch eine bodenhohe Glasfläche von einem kleineren Raum nebenan abgetrennt ist. "So bleibt das Ganze erlebbar und der alte Charakter erhalten", erläutert Wullers.

(RP)
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