Xanten Ausbildung mit späterer Job-Garantie

Xanten · Vor dem Tag der offenen Tür macht das Placida-Haus in Xanten auf die Chancen in sozialen Berufen aufmerksam.

 Von links: Charlotte Bours, Michelle Tuttas, Pia Brunzel, Schulleiter Dr. Stefan Feltes, Lea Schönfeld und der stellvertretende Schulleiter Michael Lammers.

Von links: Charlotte Bours, Michelle Tuttas, Pia Brunzel, Schulleiter Dr. Stefan Feltes, Lea Schönfeld und der stellvertretende Schulleiter Michael Lammers.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Die Zahlen sprechen für sich: Um in den nächsten Jahrzehnten den Bedarf nach Personal in der Pflege decken zu können, müssten rund zehn Prozent der Schüler eines Bildungsjahrgangs diesen Berufszweig anstreben. Im Moment sind es aber nur 0,3 Prozent. Auch bei der Betreuung von Kindern herrscht Nachwuchsmangel. Eine Job-Garantie scheint also programmiert. Das hoffen auch Charlotte, Lea, Michelle und Pia. Die vier im Alter zwischen 16 und 18 Jahren haben sich für eine Ausbildung am Placida-Haus in Xanten entschieden. Jetzt schon, ohne erst den Tag der offenen Tür abzuwarten, mit dem sich das Berufskolleg für Sozial- und Gesundheitswesen am Samstag, 21. November, von 10 bis 15 Uhr vorstellt. Dann ist Anmelde- und Beratungstag, können die Besucher in den Unterricht reinschnuppern, selbst mitmachen oder zu Vorträgen und Präsentationen gehen.

Rund 200 Schülerinnen und Schüler kann Leiter Dr. Stefan Feltes pro Jahr aufnehmen. Oftmals weniger als sich anmelden möchten. Unter seinen Schützlingen sind auch Quereinsteiger, Erwachsene, die bereits anderweitig eine Ausbildung absolviert haben, denen dann aber ihr Beruf doch nicht zusagt. "Man sollte nicht bis zum Zwischenzeugnis im Februar warten", rät er allen Interessenten. "Unser Anmeldeverfahren läuft schon seit Oktober."

Einige der künftigen Schülerinnen haben bereits Erfahrungen in ihren angestrebten Berufen als Erzieherinnen gesammelt. "Ich möchte in die soziale Richtung", sagt Charlotte aus Rheinberg. Erst im Placida-Haus das Fachabi machen, dann an die Fachhochschule in Münster. "Das ist für mich ganz klar." Lea aus Kalkar hat in Kindertagesstätten und Krankenhaus schon Praktika absolviert. "Das hat mir alles gut gefallen. Dort bin ich meinem Wunschberuf, mit Kindern zu arbeiten, näher gekommen."

Drei der vier Jugendlichen werden ab kommenden Sommer hier die Jahrgangsstufe elf und zwölf besuchen, also ihr Fachabi machen, um anschließend mit der beruflichen Ausbildung zu beginnen. Die 18-jährige Pia hingegen hat es schon in der Tasche. Als "Bufdi" - also im Rahmen eines Bundesfreiwilligendienstes - arbeitet sie gerade an der Grundschule Marienbaum mit und will Erzieherin werden. Die Arbeit mit Kindern, sagt sie, liege ihr mehr als ein Job am Schreibtisch. Es sei spannend zu sehen, wie sich die Kinder entwickeln. "Jeden Tag ist etwas anderes", erklärt die Lüttingerin und erntet Zustimmung bei Michelle aus Wesel: "Die Abwechslung ist reizvoll", ist sie überzeugt.

Während der zweijährigen Berufsfachschule absolvieren die Schüler 24 Wochen Praktika. Viel Gelegenheit, den für sich richtigen Arbeitsplatz zu finden, erklärt der Schulleiter. "Danach weiß jeder, was er will." Das Fachabi sei zudem keine Einbahnstraße, mit einem dreimonatigen Praktikum im Anschluss kann man noch einmal komplett die Richtung wechseln.

(pek)
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