Xanten · Beamte der Weseler Kriminalpolizei staunten am Montagmorgen nicht schlecht, als sie in der Wohnung eines 18-jährigen Weselers überraschend auf sein privates Diebeslager stießen. Die Kriminalbeamten hatten den hinlänglich polizeibekannten 18-Jährigen ursprünglich in seiner Wohnung besucht, um einen Haftbefehl zu vollstrecken. Der Handwerker hatte bereits in der Vergangenheit immer wieder eine Vorliebe für vermeintlich herrenlose Arbeits- und Baumaschinen gezeigt und diese in seiner Freizeit von Baustellen und aus Containern gestohlen. Dass sie in seiner Wohnung auf eine wild im Bundesgebiet zusammen geplünderte 24-teilige Baustellengrundausstattung stießen, damit hatten die Ermittler nicht gerechnet. Der Weseler lagerte Werkzeug und Maschinen in seiner Wohnung sowie in angemieteten Garagen in Hünxe und Xanten. Insgesamt stellte die Polizei von der Rüttelplatte über den Presslufthammer bis hin zur Schaufel eines Minibaggers, 24 Arbeitsmaschinen und Baustellengeräte sicher. Zum Abtransport des Diebesguts benötigte die Polizei einen 7.5 t schweren Lkw. In mühevoller Kleinarbeit gelang es den Fahndern schließlich, die Beute elf Tatorten im Kreis Wesel (Wesel, Voerde, Dinslaken), je einem Tatort in Karlsruhe und Essen und sieben Tatorten in Bad Oldesloe zuzuordnen. Wie inbrünstig der Dieb sein Hobby betrieben hatte, zeigt nach Auskunft der Polizei auch folgender Fall: Auf dem Rückweg von einer Vernehmung bei der Kripo in Bad Oldesloe machte der Weseler einen Abstecher nach Hamburg. Auf einer Baustelle sprang ihm ein weiteres Sammlerstück ins Auge - ein Bodenverdichter. Dieser durfte natürlich nicht in seiner Sammlung fehlen, so dass er ihn prompt einlud.