Xanten Biete Frauenmantel - suche Stockrose

Xanten · Gestern fand der siebte Pflanzenbasar im Naturforum Bislicher Insel satt. Der Termin ist bei Gartenfreunden sehr beliebt, denn viele finden hier Pflanzen, die sie im normalen Handel nicht hätten kaufen können.

 Das Ehepaar Krieg (links) ist extra wegen der Tauschbörse aus Voerde angereist. Jutta Eckardt vom Naturforum (2. v. r.) gibt den beiden Tipps.

Das Ehepaar Krieg (links) ist extra wegen der Tauschbörse aus Voerde angereist. Jutta Eckardt vom Naturforum (2. v. r.) gibt den beiden Tipps.

Foto: Ostermann

Die Zahl Sieben scheint das für Naturforum Bislicher Insel ein gutes Omen zu sein. Denn die diesjährige Auflage des Pflanzenbasars erlebte ein gestern ein reges Kommen und Gehen. Besucher brachten Stauden mit, tauschten sie gegen neue aus oder aber nahmen gegen eine Spende junge Pflänzchen für den heimischen Garten mit.

Mit zu den regelmäßigen Beschickern der Pflanzen-Tauschbörse gehören Elke Schneider und Peter Hadasch. Von der Premiere hatte Elke Schneider damals durch Zufall erfahren und ist seitdem dem Naturforum treu geblieben. "Wir haben einen kleinen Garten in Oberhausen mit sehr fruchtbarem Boden", legt sie die Üppigkeit ihrer Staudenwelt dar. "Ich glaube, wenn wir einen Besen pflanzen würden, käme auch der ans Wachsen", fügt ihr Mann Peter lachend hinzu.

Akribisch hat Schneider die diversen Pflanzen wie Frauenmantel, Glattblattaster oder Staudensonnenblume mit entsprechenden Infosteckern versehen. Das Auto ist beim Transport auf den Zentimeter genau bepackt. "Ich kann Blumen nicht einfach auf dem Kompost entsorgen, sondern bringe sie her, um anderen eine Freude zu machen. Ich habe ein wirklich gutes Gefühl, wenn sie in anderen Gärten weiterwachsen", so ihr Argument. Nicht von ungefähr sprechen Besucher, die die Pflanzentauschbörse kennen, von der "Schneider-Qualität".

Annegret Banemann hat auch in ihrem Alpener Garten die Reihen gelichtet. "Ich freue mich dann im Gegenzug über Stauden, die man so gar nicht im Handel kaufen kann", beschreibt sie ein besonderes Merkmal des Pflanzenbasars. Hinzu kommen jede Menge Informationen von Gartenfreunden und Erfahrungen über die passenden Standorte für die Gewächse.

Dass der Sonntag mit dem anschließenden Einpflanzen der neuen Staudenschätze wie Frauenmantel und Stockrose den Besuchern dann aber doch ein wenig Arbeit bereitet, ist denen aber völlig egal. "Gartenarbeit ist für mich total erfüllend", verrät die Sonsbeckerin Eva Tannhäuser. Sie liebt ihren Garten, freut sich über Artenvielfalt, für die Schmetterlinge, Bienen und andere nutzbringende Insekten sorgen.

Die Lehrerin für Kunst und Biologie ist dann ganz in ihrem Element, wenn sie von klassischen Wildkräutern und deren Verwendung in der Küche schwärmt und dabei die Zucchini zu ihrem persönlichen Sommergemüse erklärt.

Über den regen Betrieb im Naturforum freute sich gestern auch die Initiatorin Jutta Eckardt, die für die Organisation solcher Termine wie auch für Exkursionen zuständig ist. "Die Veranstaltung ist wirklich nachhaltig", so Eckardt. Immer wieder kämen Gartenfreunde und lüden aus, was in ihrem Garten zu viel geworden ist.

Andere brächten Saatschälchen voller Jungpflanzen wie Borretsch oder Ringelblume mit. Im Angebot seien aber auch Sämereien historischer Pflanzen wie der Gartenmelde, von deren Bedeutung heute wenig bekannt ist. Heute gerne als Unkraut gezupft, galt die Gartenmelde schon in der Antike als wertvoller Vitaminlieferant und wurde wie Spinat zubereitet.

"Beim Basar bleibt nichts übrig", beschreibt Eckardt ihre Erfahrungen. "Wir hatten in der Vergangenheit beispielsweise auch historische Tomatensorten, die zum Tausch angeboten wurden." Wer nicht tauscht, der spendet. "Mit dem Erlös finanzieren wir Veranstaltungen für die Nabu-Jugend", sagt Jutta Eckardt.

(sabi)
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