Xanten Birten freut sich auf Aldi - Sorgen wegen des Verkehrs

Xanten · Thomas Görtz und Christina Kutschaty stellen die Pläne für die ehemalige Gaststätte "Hof von Holland" vor.

Ob für den Wochenendeinkauf oder einfach nur eine Tüte Milch - der Gang zum Supermarkt beginnt in Birten meist mit dem Gang zum Auto. Seit Jahren ist in dem Xantener Ortsteil die Nahversorgung - abgesehen von einer Bäckerei - nicht existent. Das soll sich nun ändern. In einer Bürgerversammlung am Dienstagabend in der Grundschule Birten stellten Bürgermeister Thomas Görtz und Stadtplanerin Christina Kutschaty die Pläne vor, ein Lebensmittelgeschäft im Bereich der ehemaligen Gaststätte "Hof von Holland" anzusiedeln. Der Investor ist "Aldi". Klappt alles, wie beabsichtigt, wird der knapp 800 Quadratmeter große Markt bereits zum Weihnachtsgeschäft 2015 eröffnen.

Das Interesse an den Plänen war groß. Die Bürger standen bis in den Flur hinein, um das Konzept zur Entwicklung der Nahversorgung in Birten zu erfahren. "Die meisten Leute hier im Raum haben das Geschäftesterben in Birten in den letzten Jahren miterlebt. Ich finde es sehr positiv und begrüßenswert, dass endlich etwas im Dorf passiert. Gerade im Hinblick auf das neue Baugebiet und die Erhaltung der Grundschule ist dieser Schritt richtig und wichtig", bemerkte ein Bürger. Auch Bürgermeister Görtz appellierte an die Birtener, das Bauvorhaben als Chance und Attraktivitätssteigerung des Dorfes zu betrachten. "Einkaufsmöglichkeiten sind heute ein entscheidender Standortfaktor, gerade wenn es um den Zuzug von Neubürgern geht", erklärte er.

Kritik wurde dennoch laut. Vor allem das Verkehrskonzept zur Auf- und Abfahrt vom Parkplatz des Discounters stieß auf Gegenwehr. So ist den ersten Entwürfen nach geplant, dass die bisherigen drei Auffahrten an der Rheinberger Straße auf nur eine Zufahrt, möglichst weit von der Ampel entfernt, konzentriert werden. Von Xanten aus kommend, kann man somit weiterhin rechts auf den Parkplatz fahren. Ebenso kann man über diese Zufahrt den Parkplatz auch wieder verlassen - allerdings nur rechts heraus. Einen zweiten Auf- und Abfahrtsweg soll es hinter dem Markt an der Weseler Straße geben.

Zu undurchsichtig und gefährlich, meinten einige Bürger. "Das Linksabbiegen vom Parkplatz auf die Rheinberger Straße ist dort heute schon verboten, aber kaum jemand hält sich daran. Bei dem erhöhten Verkehrsaufkommen kann es dann schnell Mal knallen", sagte eine Dame. Problematisch sahen manche auch die hohe Fahrgeschwindigkeit auf der Rheinberger Straße. Dort ist Tempo 70 erlaubt. "Viele geben aber gerade an der Ampel nochmals Gas, um die Grünphase zu erwischen", so ein Gast. Zudem seien die Fahrradfahrer, besonders die vielen Kinder, die zum Sportplatz wollen, durch die häufigen Abbiegevorgänge gefährdet.

Görtz und Kutschaty nahmen die Bedenken auf und versprachen, mit dem Landesbetrieb über eine weitere Geschwindigkeitsreduzierung zu sprechen. Auch die Ausfahrt auf die Rheinberger Straße werde überdacht. "Möglich wäre es, die Auffahrt zur Einbahnstraße zu machen und das Verlassen des Parkplatzes ausschließlich über die Weseler Straße zu regeln", erklärte der Bürgermeister. Zur Sicherheit der Radfahrer könnte ein von der Einfahrt gesonderter Radfahrweg gebaut werden.

(beaw)
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