Xanten Birtener Schulfest mit Abschiedstränen

Xanten · Die Katholische Grundschule Birten verabschiedet ihren letzten Jahrgang. Nach den Sommerferien ist "Schicht".

 Auch ein ungarischer Tanz mit Flaschen gehörte zum schön gestalteten Programm des Birtener Schulfestes. Die Gäste sahen die Veranstaltung mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Auch ein ungarischer Tanz mit Flaschen gehörte zum schön gestalteten Programm des Birtener Schulfestes. Die Gäste sahen die Veranstaltung mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Foto: Armin Fischer

Mit einem weinenden und einem lachenden Auge feierten die Schüler, Ehemaligen, Eltern und Lehrer das diesjährige Schulfest an der Katholischen Grundschule Birten. Das Unterhaltungsangebot war so groß wie noch nie. Das halbe Dorf kam zum Fest. Doch es galt auch Abschied zu nehmen, denn nach den Sommerferien ist Schulschluss in Birten.

Für Schulleiterin Anette Krömker erst recht ein Grund, das traditionelle Schulfest noch einmal gebührend zu feiern. "Nach dem Entschluss, dass die Schließung der Birtener Grundschule tatsächlich die beste Lösung sei, wollten wir es uns mit dem heutigen Tag einfach noch mal richtig schön machen und all die guten Ideen und Leistungen der letzten Jahre genießen und hervorheben", sagte sie. Frei nach dem Festmotto "Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die heiteren Stunden nur" standen Spaß, Geselligkeit und Begegnung im Vordergrund der Feierlichkeiten.

Vor allem für Kinder gab es zahlreiche Aktionen: Eine Button-Maschine und ein Spielemobil gehörten genauso dazu wie ein Luftballonwettbewerb und die Theateraufführung "Die Stimme der Tiere" der ersten und zweiten Jahrgangsstufe. Darüber hinaus konnten die Kinder Loom-Bands anfertigen und auf dem schuleigenen Spielplatz toben. Einen Großteil an Aktionen übernahm allerdings die Dorfgemeinschaft. "Es gibt viele Vereine und Institutionen im Dorf, die uns jahrelang begleitet haben. Auch sie wollten das Fest mitgestalten und sich so von uns verabschieden", erzählte Krömker. Die Katholische Frauengemeinschaft und der Gemeindeausschuss nahmen etwa den Kuchen- und Getränkeverkauf in die Hand, die Messdiener-Gruppe bemalte Gesichter und der Sportverein stand mit Torwand und Hüpfburg parat. Besonders beliebt war jedoch der Stand der Feuerwehr. Mit einem Spiel, bei dem ein Golfball mit dem Wasserstrahl empor befördert werden sollte, sorgte die Birtener Löschgruppe für jubelnde Kinder. Selbst die Kleinsten beteiligten sich: Der St.-Elisabeth-Kindergarten sagte der Schule mit einem Tanz Lebewohl.

Trotz der Kurzweil und Unterhaltung, zu spüren war der Abschied jederzeit. "Das Fest ist schon eine emotionale Achterbahn. Einerseits muss man von dem Dorf Abschied nehmen und weiß, dass die Schule ihre Türen nicht mehr öffnen wird. Andererseits haben wir mit Lüttingen eine wirklich tolle Lösung gefunden, so dass unser jahrgangsübergreifendes Konzept bestehen bleiben kann", sagte Krömker. "Es ist schön, dass es weiter geht. Zwar anders weiter geht, aber immerhin. Es gibt eine Perspektive."

Auch Bürgermeister Thomas Görtz bestätigte in seiner Rede, wie schade die Schließung der Schule sei, hob aber zeitgleich hervor: "Der Ausblick ist da". In diesem Zuge dankte er der Schulleiterin sowie dem gesamten Kollegium für die gute Zusammenarbeit. Es sei ein ereignisreiches Jahr gewesen, doch der Dialog sei stets fair und sachlich geblieben, erklärte er.

Etwas Herzschmerz, ein paar Tränen gehörten dennoch zum Fest dazu. Spätestens als mit dem Abschiedslied "Nehmt Abschied, Brüder" die für den Wettbewerb gedachten Luftballons gemeinsam in den Himmel entsandt wurden, musste die Sachlichkeit den Gefühlen weichen.

(beaw)
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