Xanten Bollerbrücke soll ersatzlos abgerissen werden

Xanten · Trotz eines Bürgerantrags: Neubau sei unwirtschaftlich. Für Landwirte soll eine Ersatzstrecke geschaffen werden.

Es sieht schlecht aus für die derzeit gesperrte so genannte "Bollerbrücke" in Birten. Die Stadtverwaltung schlägt dem Rat vor, die Überführung abzureißen und von einem Neubau der Überführung abzusehen. Ein Wirtschaftsweg soll als Alternativroute zur Überführung instandgesetzt werden. Nur wenn die Bahn in den kommenden Jahren die Maßnahmen eine Höhenänderung am Gleis oder Elektrifizierung oder zweigleisigen Ausbau plant, wäre ein Neubau denkbar, für den die Bahn dann die Kosten zu tragen hätte. Die Verwaltung macht aber in ihrer Vorlage für den Ausschuss für Bürgerbeteiligung sehr deutlich, dass sie nicht in absehbarer Zeit mit einer verbindlichen Antwort der Bahn rechnet. Prüfen wolle man noch, ob es andere Zuschüsse für einen Neubau gibt oder ob die betroffenen Landwirte sich an den Kosten beteiligen wollen.

Damit stellt die Verwaltung sich gegen den Bürgerantrag von knapp 60 Birtenern, die für Landwirte, Anwohner und Wanderer Erhalt oder Neubau der Bollerbrücke fordern. Ansonsten würden Wohngebiete belastet werden, zudem werde die Qualität des Wandernetzes beeinflusst, das im Dorfkonzept für Birten eine wichtige Rolle spiele. Auch die Kreisbauernschaft warnt vor dem ersatzlosen Abriss. Die Brücke sei wichtig, damit die Landwirte auf kurzem Weg ihre Flächen am Fürstenberg erreichen können. Der vorgeschlagene Umbau des Schotterwegs erscheint der Kreisbauernschaft zu teuer.

Dem widerspricht die Stadtverwaltung. Der Technische Dezernent Niklas Franke sagt, Abriss der Brücke sowie die Instandsetzung eines Wirtschaftsweges seien weitaus wirtschaftlicher darzustellen als der Neubau. 216.250 Euro veranschlagt der Gutachter für den Flächenerwerb und die Instandsetzung des Weges, dazu kommen 148.148 Euro für den Abriss der Brücke. Abriss und Neubau würden dagegen 440.438 Euro kosten. Abriss und Neubau einer Fußgänger- und Fahrradfahrerbrücke, also ohne landwirtschaftliche Nutzung, kämen auf 293.283 Euro.

Von der Bahn sei kein Beitrag zu Sanierung oder Neubau zu erwarten: Die Bahn sehe mit der pauschalen Überweisung von 53.100 Mark, heute 27.149 Euro alle Ansprüche gegen sie abgegolten. Das habe sich schon 1996 gezeigt, als die Stadt die Brücke sanieren wollte. Das Befahren der Brücke ist seit 2011 untersagt. In diesem Jahr folgte nun die Komplettsperrung. Die Brückenhauptprüfung bewerte den Zustand als wirtschaftlichen Totalschaden.

(RP)
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