Sonsbeck Bürgermeister bleibt allein im Wohngebiet Rübstück

Sonsbeck · Das Neubaugebiet Rübstück soll durch zwei Bauträgergrundstücke begrenzt werden, auf denen Mehrfamilienhäuser entstehen können. Doch so einfach, wie sich die Gemeinde die Geschichte gedacht hat, wird das nun zunächst einmal nicht. Der Kreis würde für die von der Gemeinde bereits durchgewunkenen Pläne eines privaten Investors für ein Haus mit 17 Wohnungen vermutlich kein grünes Licht geben. Aufgefallen ist dies bei einem Bauantrag eines privaten Bauherren. Dessen Planungen wurden vom Kreis ebenfalls zurückgewiesen, obwohl ähnliche Planungen in zurückliegenden Plangebieten genehmigt wurden.

Seitens der Verwaltung sollte durch eine klarstellende, vereinfachende Änderung des Bebauungsplanes das Hindernis aufgelöst werden. Doch daraus wird jetzt nichts, der Rat wollte der Verwaltungsempfehlung nicht folgen.

Geplant war eigentlich ein Bau mit zwei Vollgeschossen, dem oben ein weiteres, zurückversetztes Staffelgeschoss "aufgesetzt" werden sollte. Da der Kreis bislang ähnliche Projekte wie an der Parkstraße genehmigt hatte, wurden die textlichen Festlegungen auch für das Rübstück-Gelände übernommen. Doch die festgesetzten Höhen reichen für den geplanten Neubau mit Staffelgeschoss nicht aus, hieß es jetzt beim Kreis.

Auch die Anforderungen der neuen NRW-Bauordnung vom Dezember erschweren die Bauvorhaben. Sie beinhaltet weitergehende Anforderungen an die Barrierefreiheit und gestiegene Anforderungen an die Energieeffizienz. Höhere Aufbauhöhen für Dach und Decken seien die Konsequenz. "Um diesen gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden, sollten die festgesetzten Wand- und Firsthöhen um bis zu 0,3 Meter überschritten werden können", so die Verwaltung.

Dem schob der Rat aber einen Riegel vor. Die SPD-Fraktion, die sich schon mit dem Ursprungsplan eines Bauträgers nicht hatte anfreunden können, wandte sich, so ihre Vorsitzende Christa Weidinger, gegen die "Gewinnmaximierung eines Investors". CDU-Fraktionschef Josef Elsemann sprach von einer geteilten Meinungen in der Fraktion. Bei der Probeabstimmung habe sich eine Mehrheit gegen die Pläne ausgesprochen. In dem Baugebiet hielten sich bereits 20 Häuslebauer an die Vorgaben, da solle jetzt nicht für einen einzelnen eine Ausnahme gemacht werden.

Bürgermeister Heiko Schmidt warnte davor, dass sich Investoren möglicherweise zurückziehen könnten. Auch für das zweite Mehrfamilienhaus-Grundstück im Baugebiet gebe es ähnliche Pläne. Nur der Bürgermeister stimmte für die Planänderung.

(RP)
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