Sonsbeck Bundespräsident lädt Petra Olfen nach Berlin ein

Sonsbeck · "Ein Kinderlachen bedeutet mir mehr", erklärt Petra Olfen. "Und das bekomme ich hier in den heimischen Gefilden ohne anstrengende Anreise." Das Kinderlachen steht nicht im Vergleich zu "irgendetwas". Die Labbeckerin wurde zum Neujahrsempfang ins Schloss Bellevue eingeladen. "Geehrt" fühle man sich schon, wenn man die Einladung zum Empfang beim Bundespräsidenten Joachim Gauck und seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt erhalte, berichtet die Vorsitzende des Peter-Pan-Teams lächelnd.

 Kann nicht zum Neujahrsempfang reisen: Petra Olfen.

Kann nicht zum Neujahrsempfang reisen: Petra Olfen.

Foto: arfi

Traditionell werden zu dem Neujahrsempfang neben Repräsentanten aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens auch Bürgerinnen und Bürger eingeladen, die sich um das Gemeinwohl verdient gemacht haben. "Dann sind wir mit unserer Arbeit doch auf dem richtigen Weg. Sonst würden die sich so jemanden wie mich nicht ausgucken", ist Petra Olfen überzeugt.

Abgesagt hat sie die Reise nach Berlin trotzdem. Aus gesundheitlichen Gründen. Schon seit Oktober ist sie nicht richtig fit, in der zweiten Januarwoche stehen weitere Arzttermine an - aber ein wenig auch deshalb, weil ihr ein Kinderlachen vor Ort eben mehr bedeutet als ein kurzes Händeschütteln mit dem Bundespräsidenten, "der sich bei der Vielzahl an Menschen, die er an diesem Tag begrüßt, abends eh nicht an mich erinnern kann." Stolz auf die Einladung und die damit verbundene Anerkennung der Arbeit des Kinderschutz-Ortsverband Xanten/Sonsbeck ist sie trotzdem.

Der Brief des Bundespräsidialamtes setzt einen krönenden Jahresabschluss. Wasserschaden, Mitarbeit in der Flüchtlingshilfe "als kleines Rad am Rande", hin- und herüberlegte Umzugsgedanken, der letzte Jubiläums-Sommer-trödelmarkt, zahlreiche Aktionen und über 365 Notfallanrufe mit der Bitte um Hilfe: Das ist nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was das Team um die Vorsitzende Petra Olfen in diesem Jahr geleitstet hat. Dazu gehört auch die Bestückung der betreuten Familien mit den Geschenken aus der Wunschhand-Aktion.

"Leider sind in diesem Jahr 16 Hände abgenommen worden, ohne dass sie mit irgendeiner Gabe zurückgekommen wären", berichtet Olfen. "Man verlässt sich darauf, dass die Menschen, die die Hände mitnehmen, auch schenken wollen. Wenn es aus irgendeinem Grund nicht klappt, nehme ich doch Kontakt auf oder hänge die Hand zurück."

Somit musste auf den letzten Drücker eingekauft werden, was an Geschenken fehlte. Mit Spendengeldern, die eigentlich für andere Ausgaben wie Strom- oder Heizkostenunterstützung gedacht waren.

Derzeit herrscht Winterpause in der Kinderoase. Ab Montag, 9. Januar, startet das Team wieder ins neue Jahr. Der Gedanke an eine Ausgliederung des Bürotraktes oder einer räumlichen Vergrößerung wurde endgültig verworfen, "auch weil es zu viel Kraft kostet", so Petra Olfen. "Nach der Renovierung des Bürotraktes möchten wir endgültig in der Kinderoase "ankommen" und den Blick nach vorne richten. "Wir werden die Büroräume bis Februar renovieren und umstrukturieren, dann geht es auch so", berichtet die Vorsitzende.

Und: Man wolle sich jetzt wieder vermehrt um Kinderfreizeitprogramme kümmern. Das Motto laute "Altbewährtes wiederholen, Neues ausprobieren". Deshalb seien nun Kunstprojekte ebenso geplant wie man sich einen Tag im Wald oder ein Hexenfest vorstellen kann. Petra Olfen: "Es braucht wirklich nicht viel, um Kinder glücklich zu machen.

(rih)
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