Xanten CDU-Geburtstag im Zeichen des Wahlkampfs

Xanten · Der nordrhein-westfälische Unions-Vorsitzende Armin Laschet gratulierte den Xantener Christdemokraten in einer Festrede zum 70-jährigen Bestehen. Landtagskandidat Rainer Groß gab sich kämpferisch.

 CDU-Spitzenkandidat Armin Laschet gratulierte den Parteifreunden in Xanten gestern zum 70-jährigen Bestehen.

CDU-Spitzenkandidat Armin Laschet gratulierte den Parteifreunden in Xanten gestern zum 70-jährigen Bestehen.

Foto: Armin Fischer

Mit einem Festakt im Schützenhaus hat die Xantener CDU am Samstag den 70. Geburtstag ihrer Partei gefeiert. Armin Laschet, Vorsitzender der NRW-CDU, ließ in seiner Rede die Geschichte der Union Revue passieren und läutete in einer kämpferischen Rede gemeinsam mit dem Stadtverbandsvorsitzenden und Landtagskandidaten des Wahlkreises 57, Rainer Groß, den Wahlkampf ein.

"Hallo, guten Morgen Deutschland": Das Lied wird Groß wohl bis zum Wahltag am 14. Mai auf seinem Werbe-Ritt durch Xanten, Rheinberg, Sonsbeck, Alpen, Neukirchen-Vluyn und Kamp-Lintfort begleiten. Der 15-köpfige CDU-Chor im Kreis Wesel unter Leitung des Dingdener Ortsverbands-Chefs Bernhard Borgers wird ihn begleiten und sorgte im historischen Saal mit Beethovens "Freude schöner Götterfunken" für einen adäquaten Einzug des Spitzenpolitikers Laschet.

Der erklärte sich auch sogleich als großer Fan des zumindest in NRW einzigartigen Chors. Der Aachener erinnerte an die Geburtsstunde der Union im zerstörten Deutschland, die ihre Wurzeln in christlichen Werten hat. Eine Botschaft, die heute dringend wieder offensiv nach außen getragen werden müsse, so Laschet. Die Geschichte von demütigenden Kriegen, Millionen von Opfern, dem Kalten Krieg und der Trennung Europas müsse der Jugend deutlich vor Augen geführt werden, damit Bemühungen, Europa zu zerstören nicht zu neuem, zerstörerischem Nationalismus führe.

Dazu gehöre es aber auch, dass Wohlstand, Werte und Sicherheit bewahrt würden - Anliegen, die mit der "überbürokratisierten aktuellen NRW-Regierung" nicht zu machen seien, sagte Laschet.

Inklusion mit der Brechstange - "Wir dürfen keine Förderschule mehr schließen, bis die Rahmenbedingungen geschaffen sind" - Flüchtlingskinder ohne Deutschkenntnisse in Normalklassen, Unterrichtsausfall, planlose Sicherheits- und Wirtschaftspolitik, die Arbeitsplätze gefährde: Selbst in anderen rot-grün regierten Bundesländern sehe die Politik in diesen Bereichen anders aus. In NRW müsse damit endlich Schluss sein.

Rainer Groß stimmte da mit dem "demnächstigen Ministerpräsidenten" überein. Der Polizist machte besonders an der verfehlten Ausbildungspolitik für Polizeibeamte mit zu wenig Ausbildungs-, Praktikums- und Fachhochschulplätzen sowie Lehrern deutlich, wie die NRW-Innenpolitik daneben gehe. Groß: "Die Bürger haben ein Recht darauf, gut regiert zu werden."

Das leiste jedenfalls die Union in Xanten, zog Xanten stellvertretender Parteivorsitzender Tanko Scholten ein Fazit nach eigentlich bereits seit 71 Jahren. Denn schon 1945, so Scholten, hatten sich ehemalige Mitglieder der 1933 aufgelösten christlichen Parteien in Xanten zusammengetan, um (erstmals) eine überkonfessionelle Partei zu gründen - die Christlich Demokratische Partei.

Mit Visionen und Weitsicht habe die spätere CDU eine Stadt mit riesigem Erholungswert geschaffen, erklärte Scholten in seinem Rückblick. Das gelte es heute zu bewahren und auszubauen, auch wenn es nicht immer leicht sei. Da passte dann vor dem Erbsensuppe-Essen das Schlusslied des CDU-Chors blendend: "Ja, jetzt wird wieder in die Hände gespuckt, wir steigern das Bruttosozialprodukt . . ."

(RP)
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