Xanten CDU verteidigt das Siegfriedmuseum

Xanten · Die Fraktion ließ sich von Anke Lyttwin über die aktuellen Entwicklungen und Planungen informieren.

 Im Siegfriedsaal steht auch der kleine Drache. In dem Raum können Kinder bei Workshops spielen und basteln.

Im Siegfriedsaal steht auch der kleine Drache. In dem Raum können Kinder bei Workshops spielen und basteln.

Foto: arfi

Von Xantens Christdemokraten gibt es ein ganz klares Bekenntnis zum Siegfriedmuseum. Nach einem Besuch in dem zunächst als Nibelungenhort gegründeten Museum in den Räumen der TIX ließ Pankraz Gasseling keine Zweifel aufkommen. "Bildung und Kultur gibt es nicht zum Nulltarif. Hier wird mit kleinem Aufwand großartige Arbeit geleistet. So eine Einrichtung zu schließen, wäre fatal für Xanten", so der Fraktionsvorsitzende zu unserer Redaktion, nachdem Anke Lyttwin über die aktuellen Entwicklungen und Planungen informiert hatte.

Eine Randbemerkung von Olaf Finke hatte die CDU aufgeschreckt. Im Gespräch mit unserer Zeitung hatte der SPD-Fraktionsvorsitzende gesagt, dass man in Zukunft wieder auf das Siegfriedmuseum schauen werde - weil es im Vergleich zu Bücherei oder Musikschule "keinen besonderen Stellenwert für die Xantener Bürger" habe. Dass ein Nebensatz in einem lokalen Zeitungsbericht auch deutschlandweit für Aufsehen sorgen kann, berichtete Anke Lyttwin den Gästen. Es habe sofort aus Baden-Württemberg die Anfrage gegeben, ob man mit den Exponaten aus Xanten noch rechnen könne.

Die Museumsleiterin, die das Siegfriedmuseum quasi als "One-woman-Show" betreibt ("Zum Teil bin ich auch die Hausmeisterin"), berichtete am Tag der Jahreshauptversammlung des Fördervereins von eindrucksvollen Zahlen. In 2016 haben demnach das Museum und seine Einrichtungen mehr als 8350 Personen besucht. Zu den 14 Vorführungen des Erwachsenenkinos waren 523 Personen gekommen. Dies waren im Schnitt jeweils 37 Bürger. Den Großteil davon bildet ein fester Besucherstamm aus Xantener Bürgern. Das Ferienkino und die Ferienaktionen für Kinder lockten weitere 359 Kinder in das Museum. Salisbury Circle und NAVX nutzen ebenfalls das Museum. Ein "außerschulischer Lehrort" ist das Museum für das Stiftsgymnasium, die Musikschule oder die Viktorgrundschule.

Anke Lyttwin, die hofft, verstärkt auch Zeit für die wissenschaftlichen Aufgaben zu finden, räumte offen ein, dass es "frustrierend" ist, wenn die Arbeit regelmäßig in Frage gestellt wird. Klare Worte fand später bei der Jahreshauptversammlung des Fördervereins der Vorsitzende Joachim Junge: "Ich muss darauf hinweisen, dass unser Verein hauptsächlich von Xantener Bürgern getragen wird. Dies als Hinweis an all diejenigen, die immer wieder behaupten, dass der Xantener nicht für das Museum einstehe. Auch der Hinweis, dass wir uns nur für Touristen engagierten, wird nicht richtig durch ständige Wiederholung. Ich habe jedenfalls noch kein Schild entdeckt, auf dem steht: Zutritt für Xantener verboten. Im Übrigen zeigen diese Kritiker, dass sie überhaupt nicht verstanden haben, welche Aufgaben ein Museum hat." Es sollte das Verständnis für Geschichte, Kultur und Kunst gefördert werden. Ein Museum habe nicht nur für die Bürger der Stadt eine kulturelle Bedeutung, es soll auch überregional wahrgenommen werden. Junge: "Dass wir auch als Ziel für Touristen interessant sein wollen, ist somit unvermeidbar. Ich bin diese Diskussion leid, die immer wieder im politischen Bereich losgetreten wird. Ich habe den Eindruck, unser Museum wird instrumentalisiert, um dem politischen Gegner eins auszuwischen. Man kennt den Preis, aber nicht den Wert."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort