Xanten CDU will Carsharing mit E-Mobilen

Xanten · Die Stadt soll ein Konzept fürs Teilen von Autos entwickeln. Vor allem sollen Autos mit umweltfreundlichen Elektromotoren zum Einsatz kommen. Zudem sollen im Stadtgebiet weitere Ladesäulen installiert werden.

 In Sonsbeck haben Bürgermeister Heiko Schmidt (l.) und Stefan Janßen das Car-sharing-Projekt im Februar vorgestellt. Auch Xanten will jetzt einsteigen.

In Sonsbeck haben Bürgermeister Heiko Schmidt (l.) und Stefan Janßen das Car-sharing-Projekt im Februar vorgestellt. Auch Xanten will jetzt einsteigen.

Foto: arfi

80 PS, sparsamer Motor, Ford Carsharing prangt es von den Seitentüren: Der weiße Fiesta steht seit Mitte Februar auf dem Neutorplatz in Sonsbeck, ein anderer seit Dezember in Alpen: Hier können ihn Interessenten ausleihen und nach einiger Zeit wieder absetzen. Dann käme der nächste Kunde an die Reihe: Auto-Teilen nennt sich so etwas, auf englisch Carsharing. Eine Voraussetzung natürlich: Die Fahrer haben zuvor eine Kundenkarte erworben per Internet) nachgefragt, ob das Auto auch tatsächlich frei ist. Abgerechnet wird dann nach Nutzungszeit (und Tankfüllung).

Auf diesen Zug soll jetzt auch Xanten aufspringen: Die CDU Fraktion jedenfalls hat beantragt, ein Konzept für ein Carsharing Projekt im Stadtgebiet Xanten möglicherweise gemeinsam mit Kooperationspartnern zu entwickeln und zeitnah umzusetzen. Wichtig dabei: Es sollen möglichst Elektrofahrzeuge zum Einsatz kommen.

"Seit gut anderthalb Jahren ist die Stadt Xanten als staatlich anerkannter Luftkurort in ihrer weiteren Stadtentwicklung einen erheblichen Schritt vorangegangen", sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende Pankraz Gasseling. Folgerichtig habe der Rat im vergangenen Jahr das Thema kommunaler Klimaschutz als neues Handlungsfeld für die Stadt Xanten definiert und die Verwaltung unter anderem mit der Entwicklung eines kommunalen Klimaschutzkonzeptes beauftragt. Weitere Aktivitäten und Maßnahmen, wie die Benennung eines kommunalen Klimaschutzbeauftragten für die Stadt Xanten sollen dieses Projekt begleiten.

In Workshops, so Gasseling weiter, seien vor einiger Zeit unter Beteiligung zahlreicher Akteure Maßnahmen für kommunalen Klimaschutz diskutiert worden. Ein zentrales Handlungsfeld stellte dabei die Elektromobilität da. Gerade in einer sowohl städtisch als auch ländlich geprägten Kommune wie Xanten könne ein Carsharing-Projekt mit dazu beitragen kann, Mobilität im ländlichen Raum zu verbessern und gleichzeitig positive Effekte für die Umwelt durch geringeren Schadstoffausstoß zu erzielen, sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende.

Damit diese Fahrzeuge lokal möglichst völlig emissionsfrei fahren, sei ein Carsharing-Projekt aus Sicht der CDU nur auf Basis von Elektrofahrzeugen im Luftkurort im Sinne des Klimaschutzes sinnvoll. Dazu müssten die E-Fahrzeuge zudem durch speziellen Ökostrom geladen werden. Auch die Infrastruktur über weitere Ladesäulen müsste in Xanten deutlich ausgebaut werden.

Zumindest was das Auto-Teilen angeht kann Gasseling da durchaus auf Erfahrungen aus den beiden Nachbargemeinden zurückgreifen. In Alpen, so Ford-Händler Stefan Janßen, der den Wagen zur Verfügung stellt und über den die Vermittlung läuft, gebe es inzwischen gut 20 Karteninhaber, die von dem Angebot mehr oder weniger regelmäßig Gebrauch machen. Mit Kevelaer führe er derzeit Gespräche.

In Sonsbeck laufe die Aktion gut an. So gut immerhin, dass Janßen jetzt auf dem Neutorplatz zusätzlich einen Ford-Transit bereitgestellt hat. Ein Angebot, das offensichtlich an Samstagen zieht, wenn auch Baumärkte und Möbelhäuser einen guten Kundenzuspruch haben. Dem E-Auto-Verleih steht Janßen hingegen noch skeptisch gegenüber. Zwar verfügt auch seine Flotte über einen E-Ford-Transit, und der Markt werde sich wohl auch durch geplante Bundeszuschüsse gut entwickeln, glaubt er. Noch aber stehe die zu geringe Reichweite einem Carsharing entgegen. Nach jeder Fahrt müsse der Wagen auch noch recht langwierig aufgeladen werden.

Mit einer ganzen Flotte sieht das möglicherweise anders aus. Gasseling und die CDU-Fraktion bauen dabei auch für die Mitarbeiter der Verwaltung und des Dienstleistungsbetriebs (dbx). Sie, so Gasseling, könnten dazu animiert werden, nicht mehr auf ein eigenes Auto, sondern eben auf eine Carsharing-Fahrzeugflotte zurückzugreifen. Gasseling: "Idealerweise könnten dienstliche Fahrten der städtischen Mitarbeiter statt wie bislang über die dienstlich genutzten Privatfahrzeuge der Mitarbeiter ebenfalls über Carsharing Fahrzeuge abgewickelt werden.

Und die CDU denkt dann gleich noch weiter: "Abends und am Wochenende könnten diese Fahrzeuge sowohl der Xantener Bevölkerung als auch den zahlreichen Gästen in unserer Stadt für flexible, umweltschonende Mobilität zur Verfügung stehen."

(RP)
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