Serie Die Ausbildungsinitiative Kreis Wesel - Präsentiert Von Altana (Folge 11) Damit es mit der Lehre klappt

Xanten · Um junge Erwachsene unter 25 Jahren auf ihrem Weg durch die Ausbildung zu begleiten und zu unterstützen, kooperieren das Jobcenter Kreis Wesel, die Agentur für Arbeit, die Stadt Dinslaken und das Diakoniewerk Duisburg.

Anlaufstelle für die Jugendlichen ist die Jugendberufsagentur am Dinslakener Bahnhof, wo alle Akteure nah beieinander sind, um die Betroffenen zu beraten und ihnen die notwendige Hilfestellung zu bieten, damit die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen werden kann. Aber auch für Jugendliche, die noch nicht genau wissen, wo für sie die Reise hingehen soll, die zwischen Ausbildung und Studium noch unentschieden sind oder bereits eine Lehre abgebrochen haben, können sich an die Jugendberufsagentur wenden und sich dort Hilfe holen.

Martina Sklarek nutzt das Angebot der ausbildungsbegleitenden Hilfen. Sie macht gegenwärtig eine Ausbildung zur Verkäuferin im zweiten Lehrjahr bei moCom in Voerde, einer Firma für Fahrzeug-, Komfort- und Sicherheitstechnik. Ihr Chef riet der 23-jährigen Dinslakenerin dazu. Das Jobcenter vermittelte die junge Frau an die Jugendberufshilfe des Diakoniewerkes Duisburg, das als Bildungsträger für die ausbildungsbegleitenden Hilfen zuständig ist. Der zusätzliche Unterricht, den Martina Slarek nun am Standort der Jugendberufshilfe am Bahnhofsplatz 6 in Dinslaken erhält, hat dazu geführt, dass sie in der Berufsschule bessere Noten erreicht. Das stärkt natürlich das Selbstbewusstsein der jungen Auszubildenden, die im kommenden Jahr ihre zweijährige Lehre beenden wird. Und ihr Chef ist auch zufrieden mit den Verbesserungen, die sich eingestellt haben.

"Wir bieten den Jugendlichen, die zu uns kommen, beispielsweise Stütz- und Förderunterricht zwischen drei und acht Stunden in der Woche. Sie werden an einem festen Tag und von einem festen Lehrer unterrichtet", sagt Johannes Tatarczyk, Leitung Ausbildungsbegleitende Hilfen beim Diakoniewerk. Unterrichtet werden die Jugendlichen in Gruppen bis maximal fünf Personen. Ein Großteil wird nach Aussage von Sozialpädagoge Alexandru Daian allein oder zu zweit unterrichtet. Zudem können die Jugendliche an Kursen teilnehmen, wie Selbstbehauptung, Bewerbungstraining oder Überwindung von Prüfungsangst. Die Erfolgsquote gibt Tatarczyk mit 99 Prozent "bei denen, die motiviert mitmachen und ihre Prüfung ablegen" an.

"Wenn es notwendig ist, begleiten wir die Jugendlichen zu Prüfungen oder gehen auch mit ihnen in ihre Ausbildungsbetriebe, wenn es dort Probleme geben sollte, und versuchen, zu vermitteln. Denn gibt es einen Konflikt, ist er meist nicht nur einseitig", weiß Tatarczyk aus Erfahrung. Die Sozialpädagogen nehmen nicht automatisch die Position der Jugendlichen ein, vielmehr versuchen sie, ihnen auch die Sicht des Ausbildungsbetriebes verständlich zu machen, damit die jungen Leute ihre eigene Haltung überdenken.

Die Teilnahme an ausbildungsbegleitenden Hilfen ist freiwillig. Der Jugendliche muss seine Probleme lösen und die schulischen Leistungen verbessern wollen. Ist das erfüllt wird eine Vereinbarung geschlossen. Darin erklärt der Azubi auch, regelmäßig zum Unterricht zu kommen, Fehlzeiten zu entschuldigen. "Unser gemeinsames Ziel ist es, dass die Teilnehmer die Ausbildung bestehen", sagt Johannes Tatarczyk. Wichtig sei, Mut zu machen, wenn Noten mal nicht so gut sind. "Die Persönlichkeit ist ausschlaggebend, nicht nur das Zeugnis." Die Hilfs- und Unterstützungsangebote können Auszubildende so lange in Anspruch nehmen, wie sie nötig sind. Ob längerfristig oder auch nur punktuell, das hängt vom Einzelfall ab. Fest steht für Jutta Burandt vom Jobcenter, "dass die ausbildungsbegleitenden Hilfen eine gute Investition in die Zukunft sind".

(RP)
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