Xanten Das Aus für Draxi

Xanten · Die Unternehmensberatung Altenburg aus Düsseldorf hat das Freizeitzentrum Xanten unter die Lupe genommen. Sie empfiehlt den Ausbau des Sommer-Standortes und die Schließung des Nibelungenbades.

Die Empfehlungen der Unternehmensberatung Altenburg liegen auf dem Tisch und werden maßgeblich die Zukunft des Freizeitzentrums Xanten (FZX) bestimmen. Gestern wurde das Gutachten für insgesamt fünf Revierparks und zwei Freizeitzentren mit Beteiligung des Regionalverbandes Ruhr (RVR)im Verbandsgebiet beim in Essen vorgestellt.

Dietmar Altenburg, seit 20 Jahren als Unternehmensberater in der Freizeitwirtschaft tätig, sieht beim FZX die Entwicklungsmöglichkeit als "Sommer-Sonne-Strand- und Wassersport-Standort mit Anspruch auf regionale Marktführerschaft und überregionaler Vermarktung." So das Ergebnis nach der Analyse unterschiedlichster Faktoren und dem Ist-Zustand.

Keine Investitionen

Demnach soll das "sehr attraktive Strandbad" weitergeführt werden. Das Altenburg-Gutachten empfiehlt im Gegenzug die Komplettschließung des Familienbades möglichst kurzfristig und keinerlei weiteren Investitionen, um den Badebetrieb aufrecht zu halten. Lediglich 20 000 Besucher nutzten im Winter das Bad, die Jahresbilanz weist eine stete Unterdeckung auf.

Auf die Zeitscheine angesprochen, meinte Altenburg: "In der Vergangenheit hat es bereits kurzzeitige Schließungen gegeben. Mein Rat ist, das Bad gar nicht mehr zu öffnen." Kurzfristige Schließung des Wellenbades, lautet die weitere Empfehlung. Die Sauna soll weitergeführt werden, solange keine Sanierungskosten anfallen und keine Alternativnutzung des Badeskomplexes oder des Grundstückes ansteht.

"Sozialverträgliche Lösungen"

Auf den Abbau von Arbeitsplätzen angesprochen, den alle Betriebe im Revier betreffen, war von "sozialverträglichen Lösungen" die Rede. Die Altenburg-Empfehlungen sind Grundlage für die nächsten Gespräche, die der RVR mit den Beteiligten bis hin zu Verwaltung und Politik vor Ort führen wird.

2007 hatte der RVR das Gutachten im Rahmen des Projektes "Neustrukturierung der Freizeitgesellschaften" in Auftrag gegeben. Hintergrund ist die Absicht des RVR, die verschiedenen Standorte mit Sonderzuschüssen von insgesamt zwei Millionen Euro (2008 / 2009) zu stärken neben der festen Zusage der Betriebskosten auf der Basis von 2007. Der angemeldete Bedarf aller Bäder und Freizeitgesellschaften liege momentan bei 20 Millionen . Euro. "Das Gutachten dient uns als Bewertung und Priorisierung", betonte Regionaldirektor Heinz-Dieter Klink.

Stärken und Schwächen listet Altenburg auf, berücksichtigt den Standort, die Wettbewerbssituation sowie die angebotenen Leistungen und das Besucherklientel. Dabei wird der demografische Aspekt "Migrationshintergrund" stärker berücksichtigt. Als zukunftsträchtig gilt die Kombination von Sole und Sauna.

(RP)
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