Die Neuen Alten Das Ehrenamt hält Möppel Gundlach fit

Xanten · Der 76-Jährige ist Vorsitzender beim TuS Xanten und beim Kreissportbund. Viele Aufgaben dafür erledigt er am Computer.

 Heinrich "Möppel" Gundlach in seinem Arbeitszimmer: Der Computer ist für den 76-Jährigen längst zum wichtigen Arbeitsmittel geworden.

Heinrich "Möppel" Gundlach in seinem Arbeitszimmer: Der Computer ist für den 76-Jährigen längst zum wichtigen Arbeitsmittel geworden.

Foto: Armin Fischer

Nach der Pensionierung auch im Ehernamt kürzer treten: Heinrich "Möppel" Gundlach tat genau das Gegenteil. Zusätzlich zum Amt des Vorsitzenden des TuS Xanten - immerhin 2500 Mitglieder stark - übernahm er ab 2008 auch noch den Vorsitz im Kreissportbund. Und mit seinen 76 Jahren erfüllt er beide Aufgaben engagiert, mit viel Elan und professionell. "Das Ehrenamt hält fit", bestätigt er den positiven Einfluss der Aufgaben.

Nicht alle Senioren denken so wie Gundlach. Ich habe erlebt, wie jemand kurz vor seinem Ausscheiden aus dem Beruf auch schon die Abmeldebriefe für alle Vereine geschrieben hatte und seine Ämter komplett aufgab. Der kam nie mehr aus dem Haus", erinnert sich Gundlach. Dabei sei gerade in der heutigen Zeit der Einsatz von Rentnern und Pensionären wichtig, um die ehrenamtlichen Strukturen zu erhalten. Gundlach: Wenn mir jemand sagt, er sei zu alt dafür, kann ich nur sagen, dass man nie zu alt fürs Ehrenamt ist". Er selbst hat schon in jungen Jahren angefangen, sich für das Gemeinwohl einzusetzen. Zuerst in der katholischen Jugendarbeit, dann im Sport. Selbst aktiver Turner und Leichathlet kam er 1961 in den Vorstand von DJK Viktor Xanten. 1966 wurde durch die Fusion mit TuR Siegfried 05 der TuS Xanten gegründet - damals etwa 600 Mitglieder stark. "Das war eine andere Zeit. Wir hatten nur 40 weibliche Mitglieder, gut die Hälfte waren Kinder und Jugendliche." Heute zählt der TuS Xanten fast 2500 Mitglieder, die Hälfte davon sind Frauen. Und rund 1500 Erwachsene stehen etwa 1000 Kindern und Jugendlichen gegenüber. Mit Veranstaltungen wie dem Grünkohlessen oder im Kreis dem Weckmannessen versucht Gundlach, die Menschen aus den verschiedenen Abteilungen oder Vereinen und Stadtsportverbänden zusammenzubringen. Netzwerken" nennt man heute, was Gundlach schon lange für das Wichtigste hält: den persönlichen Kontakt aufbauen. Ein Baustein sind dabei auch die Auszeichnungen für Ehrenamtlichen. Als Lehrer weiß er natürlich auch, dass man die Schulen mit einbinden muss. Dass man aber im Ehrenamt an Grenzen stoßen kann, merket Gundlach in dem einzigen Amt, dass er unterschätzt habe: Als Vorsitzender der CDU-Fraktion im Rat musste er Einsatz über die Schmerzgrenze hinaus zeigen. "Das war echte Maloche", erinnert er sich.

Spielte der Computer in seinem Berufsalltag noch keine große Rolle, geht es heute im Verein nicht ohne. "Das kann ich nicht", dachte er zwar mal, heute ist der PC für ihn "unverzichtbar" und Teil des Alltags. Die eigenen sportlichen Aktivitäten sind weniger geworden. Er fährt noch gern Fahrrad und hat sich vorgenommen, dass Fitnessstudio des TuS Xanten häufiger zu nutzen. Die Karwoche gehört immer der Wandergruppe, mit der es nun schon seit 38 Jahren auf Tour geht.

(RP)
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