Zum Sonntag Das göttliche Geheimnis bleibt

Xanten · Jesus Christus ist für mich die deutlichste Person des einen göttlichen Wesens, da er auf Erden gelebt hat. Doch bleibt er geheimnisvoll in seiner Existenz in Gott. Jesus ist der einzige Sohn Gott Vaters. Er wurde nicht aus dem Nichts erschaffen, sondern war von Anfang an in Gott und war somit Teil des göttlichen Planes, den Menschen besonders nahe zu sein. Die Liebe des Vaters zu seiner Schöpfung und damit zu uns Menschen als Teil dieses unvorstellbaren Gesamtwerkes ist so groß, dass Gott nicht irgendwo entrückt abwartet, was mit seiner Schöpfung geschieht, sondern dass er uns Menschen durch seinen Sohn Hilfe gibt, den richtigen Weg zu ihm, dem Vater aller Geschöpfe, zu finden. In Jesus Christus wird seine Liebe zu uns Menschen besonders augenfällig. Jesus Christus ist aber nicht von Gott für uns extra erschaffen worden, sondern Ausdruck der Liebe Gottes. Wäre Jesus erschaffen worden, so wäre er Gott dem Vater untergeordnet und als Geschöpf dem Gesetzen der Schöpfung unterworfen. So aber entspringt er aus Gott und hat Anteil am göttlichen Wesen von Anfang an. Vor aller Zeit, vor aller Schöpfung ist Jesus Christus eine Person des Gottes, der die Welt ins Dasein rief. In der Person Jesu Christi kommt Gott uns ganz nahe und verbindet sich in besondere Weise mit uns Menschen und mit seiner Schöpfung. Jesus Christus ist in Gott eingeboren und ist daher auch wahrer Gott, der sich uns in seiner menschlichen Gestalt offenbart. Untrennbar ist Christus mit Gott Vater verbunden, da sie eines Wesen sind. Und doch können wir sie zum besseren Verständnis einzeln betrachten, wohl wissend, dass wir die göttlichen Personen nicht auseinanderdividieren können. Alle unsere Vorstellungen und Bilder, wie wir uns die göttlichen Personen denken können, können letztlich nicht ausdrücken, wie untrennbar und doch verschieden Vater und Sohn existieren. Hier zeigt sich auch, dass Gott sich trotz seiner Nähe in Christus zu uns Menschen der menschlichen Habhaftigkeit entzieht. Das Geheimnis bleibt!

Autor Günter Hoebertz ist Pfarrer in der Katholischen Pfarrgemeinde St. Maria Magdalena Sonsbeck.

(RP)
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