Fotos Das ist unser größter Wunsch...
Kastriot (38), seine Frau Rovenna (29), Reselda (4) und Jörgen (11) aus Albanien meistern ihren Alltag in Xanten. Sohn Jörgen besucht die nahegelegene Schule, dolmetscht für andere. Seit fünfeinhalb Monaten ist die Familie in Deutschland. Kastriot ist Muslim, Rovenna Christin. "Mit unserem Glauben haben wir kein Problem", sagt Rovenna. Den Xantener Dom wollen sie zum Fest besuchen, für ihre Hoffnung auf eine gesicherte Zukunft beten. Kastriot hilft bei der Caritas. Seine Art, etwas zurückzugeben, weil seine Familie mit dem Nötigsten ausgestattet wurde.
Dora Obehi (22) erwartet in diesen Tagen ihr erstes Kind. Sie ist mit ihrem Mann Kingsley (24) aus Nigeria geflohen vor der Terrormiliz Boko Haram. Als Pfingstkirchler waren sie in der Heimat ihres Lebens nicht sicher. Über Griechenland kam das junge Paar nach Alpen. Hier wohnt es in einer Einliegerwohnung beim Pfarrerehepaar Dr. Hartmut und Heike Becks. Der Missionar aus Afrika und seine schwangere Frau wünschen "allen in Deutschland frohe Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr" und der "deutschen Regierung Gottes Segen und Schutz".
Tareq Moussa ist seit elf Monaten in Deutschland. Weihnachten ist es für den 35-Jährigen besonders hart, nicht bei seiner Familie sein zu können. "Unser Vater brachte uns als Kindern das Weihnachtsfest nahe", berichtet der Syrer. Für das kommende Jahr wünscht sich der Journalist, dass er in Sonsbeck bleiben kann, Deutsch lernt und arbeiten darf. Vor allem: Er möchte sein Leben durch eigene Arbeit finanzieren.
Jennifer (28) lebt seit drei Monaten mit ihrer 14 Monate alten Tochter Jona am Melkweg in Rheinberg. Im Februar erwartet die Nigerianerin ihr zweites Kind. "Ich bin mit dem Boot über Lampedusa nach Italien gekommen und habe dort zwei Jahre gelebt", erzählt die Afrikanerin. "Jetzt wünsche ich mir, dass wir hier in Deutschland bleiben, dass wir hier sicher leben können und meine Kinder die Schule besuchen können." Weihnachten wird sie den Gottesdienst in der evangelischen Kirche in Rheinberg besuchen, so die Christin.
Kawan (31) aus dem Irak, Musugun (32) aus Eritrea, Fawaz (29) aus Eritrea und Zenawi (20) aus Eritrea (von links) leben in der Flüchtlingseinrichtung am Melkweg in Rheinberg. Sie alle sind zwischen vier und elf Monaten in der Einrichtung und haben vor dem Jahreswechsel alle den gleichen Wunsch: "Wir hoffen, dass wir in Deutschland in Frieden leben können und dass wir als Flüchtlinge anerkannt werden. Und dass wir bald wieder mit unseren Familien zusammenleben können."
Weihnachten hat für Hashmat Amini als Moslem keine Bedeutung. Aber er freue sich, wenn sich seine Mitmenschen freuen, sagt der 23-Jährige aus Afghanistan - "kein sicheres Land", wie er betont. Er könne nicht zurück nach Hause. Dann sei nicht nur er, sondern auch seine Familie in Lebensgefahr, sagt Hashmat Amini bedrückt. Lernen möchte er und arbeiten. Wenn schon von der Familie getrennt, so habe er in Deutschland die Dinge verwirklichen wollen, die ihm durch die Taliban verwehrt waren.