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Zum Sonntag Das Vertrauen in den guten Hirten

Xanten · An diesem Sonntag wird in den katholischen Kirchen das Evangelium vom "Guten Hirten" vorgelesen. Es gibt wohl kaum jemanden, der diese Botschaft nicht kennt: Am Abend fehlt dem Hirten ein Schaf und er lässt die 99 zurück, um das eine fehlende Schaf zu suchen. Oft taucht dabei die Frage auf, ob die zurückgebliebenen denn nicht seine Aufmerksamkeit und Fürsorge verdienen? Ist das eine Schaf nicht dumm genug gewesen, wenn es sich von der Gruppe loslöst?

Ich mag diese Botschaft trotzdem, weil sie einerseits von der Freiheit spricht, die dem Einzelnen zu Eigen ist - auch wenn diese ihn mal in die Irre führt. Der Irrende hat einen gewissen Wagemut und bringt Erfahrungen mit. Diese bereichern schließlich sein Leben und das Zusammenleben in und mit der Gemeinschaft. Um ihn bemüht sich der gute Hirt, damit er und seine Erfahrungen nicht verlorengehen. Andererseits sind da die 99. Ihnen schenkt der Hirt nahezu grenzenloses Vertrauen. Sie sind beisammen geblieben und wissen worauf es im Alltag ankommt. Sie werden es schon gut machen.

Der Hirt ist also kein "Leithammel", der allen sagt, wo es lang geht, sondern ein Sorgender, der die Vielfalt und die Gemeinschaft zu schätzen weiß. Ein jeder darf Selbstvertrauen haben und gestalten - im eigenen Leben, in der Familie, in den kirchlichen Gemeinschaften, sowie in Staat und Gesellschaft. Wir schaffen das! - Und wenn dann doch einmal etwas schief geht, dann dürfen wir auch so selbstbewusst sein, uns die Fehler, Irrwege und Hilflosigkeit einzugestehen. Dies wird so Teil der Lebenserfahrung und (hoffentlich) auch das künftige Verhalten ändern.

Mir sagt das Evangelium: Nur Mut, vertrau dir selbst - Gott tut es schon längst! Eine froh(machend)e Botschaft.

Autor Werner Koschinski ist Pastoralreferent in der Pfarrgemeinde St. Peter Rheinberg und insbesondere für den Gemeindeteil St. Anna zuständig.

(RP)
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