Xanten Defibrillatoren für das Xantener Stiftsmuseum und den Dom

Xanten · Das kleine, tragbare Gerät hat nur etwa die Größe eines Blattes im Format DIN A 5, es passt unter jede Theke oder in die Schublade. Aber es kann Leben retten, selbst wenn das Herz aufgehört hat zu schlagen. Die Rede ist von Defibrillatoren (Defis), die immer öfter für den Notfall in öffentlichen Gebäuden bereitliegen und die auch ein Laie leicht bedienen kann. Die Volksbank Niederrhein hat nun zwei dieser Geräte im Wert von mehreren Tausend Euro dem Stiftsmuseum und dem Dom gespendet.

 Freuen sich über die Spende der Volksbank Niederrhein: Claudia Kienzle (v.l.), Holger Joosten, Elisabeth Maas, Tobias Faasen, Holger Wefers und Guido Lohmann.

Freuen sich über die Spende der Volksbank Niederrhein: Claudia Kienzle (v.l.), Holger Joosten, Elisabeth Maas, Tobias Faasen, Holger Wefers und Guido Lohmann.

Foto: armin Fischer

Initiatorin war Restauratorin Claudia Kienzle, nachdem sie erfahren hatte, dass im Jahr viele tausend Menschen an einem plötzlichen Herztod sterben. "Ihrer Beharrlichkeit ist es zu verdanken, dass die Kirchengemeinde sich auf die Suche nach einem Sponsor gemacht hat", erläuterte Elisabeth Maas vom Museum bei der Übergabe. Mit Erfolg, denn ab sofort liegen die Defis einsatzbereit in greifbarer Nähe im Windfang des Museums und im Eingangsbereich des Doms.

Mit der Spende wolle man das bürgerschaftliche Engagement voranbringen, betonte der Vorstandsvorsitzende der Volksbank, Guido Lohmann. Damit könne im Notfall geholfen werden. "Als Sportler kann ich nur unterstreichen, wie wichtig es ist, mit diesen Geräten ausgestattet zu sein."

Der plötzliche Herztod kann jeden treffen, nicht nur ältere Menschen. "Auch immer mehr Jüngere", weiß Holger Joosten von Auweh-NRW, einer Firma für Aus- und Weiterbildung in Erster Hilfe. "Die Zahl dieser Fälle geht rapide nach oben." Oft ist falsch verstandener Sportenthusiasmus die Ursache. Trotz einer Erkältung oder einer Grippe gehen manche Sportler ihrem Hobby nach, statt diese auszukurieren, belasten so das Herz über Gebühr.

Die modernen Defibrillatoren sind voll automatisiert und erklären sich nach dem Einschalten von selbst. Auch wenn man medizinischer Laie ist, "muss niemand Angst haben, etwas falsch zu machen", betonte Joosten. Beim plötzlichen Herztod, wenn das Herz flimmert, die Atmung aussetzt und der Mensch das Bewusstsein verliert, kann der Betroffene mit wenigen Handgriffen an den Defi angeschlossen werden. Das Gerät gibt dann genaue Anweisungen. Joosten: "Durch einen Stromimpuls wird die Fehlfunktion des Herzens unterbrochen, so dass es wieder in den gewohnten Rhythmus zurückfindet." Damit ist schon mal Erste Hilfe geleistet, bis die alarmierten Rettungssanitäter eintreffen.

(pek)
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