Wardt Deichsanierung gestoppt

Wardt · Ohne greifbaren Fortschritt ist nach Angaben des Deichverbandes Xanten-Wardt ein Abstimmungsgespräch mit der Bezirksregierung verlaufen. Sogar die bisherigen Straßenlösungen seien nicht mehr akzeptiert worden.

 Vorgestellt wurde die Lösung im Sommer 2011. Jetzt wurde eine Rauhhautfledermaus gesehen. Der Deichbau stockt; die Anlieger sorgen sich wieder um ihre Sicherheit.

Vorgestellt wurde die Lösung im Sommer 2011. Jetzt wurde eine Rauhhautfledermaus gesehen. Der Deichbau stockt; die Anlieger sorgen sich wieder um ihre Sicherheit.

Foto: Ostermann (2 / Archiv), Privat

Bernhard Schlüß ist ratlos: "Jetzt ist alles infrage gestellt", ist das Fazit des Geschäftsführers des Dachverbandes Xanten-Wardt nach dem Abstimmungsgespräch über die Materiallieferwege für die Deichsanierung Wardt-Lüttingen. "Keine unserer Vorschläge wurde akzeptiert", sagt Schlüß. Im Gegenteil: "Es gibt weitere Hindernisse."

Schlüß widerspricht der offiziellen Darstellung der Bezirksregierung vom Donnerstagabend, wonach die Anlieferung über die NATO-Rampe eine prüfbare Möglichkeit sei. Zudem habe nicht der Deichverband "selbst" einen Fledermausfund ins Spiel gebracht. Und letztendlich habe man selbst bislang von einem anderen Dezernat der Bezirksregierung anerkannte Lösungsmöglichkeiten wieder in Zweifel gezogen worden.

Man, das ist laut Schlüß die Obere Landschaftsbehörde, und das ist die Biologische Station. "Sie boykottieren alles." Zunächst komme selbst der von den Behörden geforderte Artenschutzbeitrag zum Schluss, dass die Nutzung des Hafens Wardt trotz des Fledermausfundes verträglich sei.

Zum Zweiten habe der Deichverband längst beim Wasser- und Schifffahrtsamt bezüglich der Anlieferung über die NATO-Rampe in Vynen nachgefragt. Die, so die Auskunft, komme nicht infrage, weil die Fahrrinne dort zu eng an der Rampe verlaufe. Und drittens sei jetzt sogar der Verlauf des Landweges infrage gestellt worden. "Wir sollen prüfen, ob es eine umweltverträglichere Lösung gebe. Die bisherige — vom Strohweg über den Deich und das Rheinvorland zum Gut Grindt — führe im Wesentlichen über öffentliches Gelände und sei als akzeptablere Variante gegenüber der Nutzung der Scholtenstraße bezeichnet worden.

"Jetzt müssen wir nachweisen, dass es nicht doch einen Weg gibt, der weniger durchs Rheinvorland führt." Da müsse in vielen Bereichen über Verträge mit den Eigentümern geredet werden, das koste — auch Zeit. Schlüß: "Hier geht es um eine vorübergehende Trasse durch ein Naturschutzgebiet, in dem so gut wie nichts passiert." Und: "Offenbar wollen diese Leute den Menschen in Wardt nicht helfen.

(RP)
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